Nachdem ich wieder in Trelew angekommen war stand erst mal der 60. geburtstag meines geliebten abuelos an. Natürlich gabs wieder ein Asado mit Cordero, das von meinem abuelo zubereitet immer noch ungeschlagen ist, und nach dem Essen wurden die Tische beiseitegeräumt und wild Cumbia getanzt. Dann noch gefühlte tausend Fotos mit der Familie (die auch gefühlte tausend Mitglieder hat) und die köstliche Torte wurde angeschnitten, die mit einer Gitarre am Lgerfeuer, Mate, einem Asador und Trommerln dekoriert war, da mein abuelo genau diese Art von Abenden liebt: mit einer Gitarre und Trommeln am Lagerfeuer sitzen, dabei einen Mate trinken und über dem Feuer brutzelt ein Lamm. Mein abuelo war zu Tränen gerührt dass ich da war, dass ich in der Familie war, hat mich mehrmals kräftig umarmt und auch ich war bewegt davon wie lieb und herzlich ich hier aufgenommen wurde.
Am Samstag gings zurück nach Playa, ich habe noch zwei Tage vollen Sonnenscheins am Meer genossen, doch am Montagabend brach dann eine Art Monsunregen aus, der auch fröhlich bis Donnerstag andauerte. Ich hatte zudem das Gefühl eine Bombendrohung für Playa Union verpasst zu haben, denn irgendwie waren alle bis auf mich nach Trelew gefahren und ich fand mich mutterseelenallein am Strand wieder. Deshalb habe ich danna uch beschlossen am Mittwochmorgen endgültig meine Zelte am Strand abzubrechen und bin in der Frühe mit Carlito nach Trelew zurückgekehrt. Fast wehmütig notierte ich dass die Zeit des Strands jetzt vorbei wäre und dankbar und überglücklich blickte ich auf diese drei wunderschönen Monate zurück, die ich in Carlitos Haus verlebt und gelebt hatte.
Am Mittwochabend konnte ich endlich das lang erwartete Telefonta mit meinem Lieblingsbruder im Senegal führen und nach mehr als zwei Stunden haben wir uns dann wieder voneinander verabschiedet, überglücklich miteinander gesprochen haben zu können und in Hoffnung auf eine baldige Wiederholung.
Und dann kam das Thema des Familienwechsels. Ich wechsel morgen nach dem Mittagessen zu Ehren des 95 (!) Geburtstags von Gaby Großvater. Ich bin deshalb extra gestern mit meinen Freunden weggegangen und hab die Nacht mit ihnen genossen, damit ich heute ruhig zu Hause bleiben kann, um nicht das Geburtstagskind morgen mit klitzekleinen Schlafäuglein anzusehen und halb im Traume sagen zu müssen: "Mach weiter so, Alter Junge." Nein. xD
Mein Zimmer ist professionell in ein absolutes Chaos verwandelt, immerhin ist der Kleiderschrank schon leer, dafür der Boden fast komplett bedeckt, aber zwei Koffer sind fast voll und eine reisetasche ist auch schon fertig. Yippieh! Es geht voran. xD Jetzt bin ich auch leicht erschöpft weil mir meine geliebte Hündin (grr) wieder Liebeslieder vor meinem Fenster gebellt hat, ich meine ich mag Tiere und ich glaube ich könnte nie eins töten aber bei Lola kommt manchmal die Lust auf es wenigstens zu versuchen. ;) =)
Meine abuela steht in der Küche und macht zu meinen Ehren Pizza casera, ich schreibe den letzten Blog von diesem Haus aus, die nächsten werden aus der Familie jan folgen. Ich freue mich natürlich sehr auf den Wechsel, aber auf der anderen Seite weiß ich wie sehr ich diese Familie vermissen werde. Ich blicke zurück auf sechs wundervolle Monate in diesem Haus, in denen ich wirklich glücklich war, und wenn ich unglücklich war mit einer großen und warmen Umarmung von meiner Mama und Tortas Fritas von meiner abuela getröstet wurde. Es war eine tolle Zeit in diesem Haus und ich bin so dankbar für alles was mir diese Familie an Wärme und Zuneigung gegeben hat. Muchisimas gracias familia Dominguez-Hughes, nunca olvidará el hermoso tiempo en su casa, era inolvidable y siempre van a estar en mi corazón!
Samstag, 26. Februar 2011
Mittwoch, 23. Februar 2011
Buenos Aires is calling
"Theresaaaa...bleib bei mir!!!"
So rief die Millionenmetropole, als sich die Hochhäuser langsam im Rückspiegel entfernten und die gerade aufgehende Sonne uns verabschiedete. Eine Woche in einer der vielseitigsten und aufregendsten Städte, die ich je gesehen habe. Eine Woche in einer Stadt, in der nur eine Starßenecke der Eingang in eine völlig andere Welt sein kann. In der nur eine Brücke französischen Renaissance-Stil von moderner Hochhausstruktur trennt. In der zwei U-Bahn Stationen Theater- und Bankviertel verbinden.
Am Mittwoch ging es um 5 Uhr morgens Richtung Hauptstadt, der Kofferraum voll, die Rückbank vollständig besetzt. Kaum waren wie los gefahren kuschelte sich mein jüngster Bruder Leandro aus meiner zweiten Gastfamilie mit seinem Kissen auf meinen Schoß und schlief ein. Und ich habe zugeschaut wie die Lichter von Trelew langsam verschwanden und ihm dabei über den Kopf gestreichelt. Dann ließ sich auch Luciano auf Leandros Schulter fallen und auch meine Äuglein wurden immer schwerer und schwerer. Eigentlich lässt sich von der Fahrt nichts Spektakuläres berichten, wir haben fast die ganze Zeit geschlafen (ich habe Leandro wirklich gerne ein Nest auf meinem Schoß geboten, aber irgendwann, wenn die Sonne durch das Fenster knallt...und du dich deines Kissens im Rücken und des Kissens Leandros immer bewusster wirst.... xD), auch mal getanzt (soweit das die Rückbank zuließ :) ) und Mate getrunken. Das wirklich interessante ist wie viele Gesichter die Landschaft Argentiniens hat. Stunden um Stunden kann man durch die Wüsten bis Steppenähnliche Landschaft fahren ohne dass sich etwas verändert, doch sobald man den Rio Colorado überquert ist es, als hätte man ein anderes Land betreten. Ich wurde an Deutschland erinnert, als wir an endlosen Feldern (wunderschöne gelbe Sonnenblumen und Soja), Bäumen und Weidelandschaften vorbeifuhren (allerdings verändert sich auch diese Landschaft stundenlang nicht) und als wir nur noch 20 Minuten von der Hauptstadt entfernt waren, konnte ich mir gar nicht vorstellen dass hinter all diesen Feldern und Wiesen eine Millionenstadt auf mich wartete. Doch schon bald wurden die Werbetafeln dichter, die Häuser höher und als wir schließlich vor dem Apartment von Gabys Cousine hielten (diese weilte in Mexiko und hat uns liebevoller Weise ihre Wohnung samt Swimmingpool überlassen) und ich aus dem Auto stieg spürte ich sofort dass wir in einer Großstadt waren. Jede große Stadt hat den selben Duft, die selbe Atmossphäre und den selben Klang, auch wenn man-wie wir- eine halbe Stunde vom Zentrum entfernt wohnt.
Der Donnerstag war dem Stadtrundgang gewidmet, der Einkaufsstraße Florida (nach 5 Monaten Chicken McNuggets bei Mc Donalds, yeah!!!! xD), der "Casa Rosada" (dem Regierungssitz der Präsidentin, die hier nicht Frau Kirchner sondern einfach nur Cristina genannt wird), der Kathedrale, Puerto Madera (dem keine 10 Jahre alten und "neu geschlüpften" "In"-Viertel, gläserne Hochhäuser, suabere Parks, Galerien und Restaurants mit horrenden Preisen), der "Wall-Street" in Buenos Aires, dem Luna Park, in den Shakira kommt wenn sie Argentinien besucht und einfach das genießen der alten Häuser, der prachtvollen Ministerien aller Art, den Tangotänzern auf der Straße, den Straßenhändlern, den Antiquitätenläden...usw. Am Abend waren wir dann völlig K.O., ich bin sofort in den Pool gehüpft, Leandro und Luciano anch einigem Zögern und Überredungskünsten (Ich: "Komm schon, das Wasser ist nicht so kalt" Leandro:"Okay...scheiße ist das Wasser kalt, du hast gesagt es wäre NICHT kalt" Ich:" Komm schon, so kalt ist es nicht, spring einfach rein" Leandro: "ch weiß nicht" Ich:"Wenn du nicht freiwillig gehst, komm ich und spritz dich nass" Leandro:" Okay...-Platsch- scheiße ist es kalt, ich geh wieder raus, wie kannst du sagen es wäre nicht kalt"....) auch und wenn man schon mal in Buenos Aires ist will natürlich die gesammelte Verwandtschaft (Gaby stammt aus Buenos Aires) dass man sie besucht. Also eröffneten wir trotz Müdigkeit den Besucherreigen bei Bernardos Bruder Pablo, der seinen 40. geburtstag hatte und uns mit Sushi und anderen Leckereien Willkommen hieß.
Am Freitag ging es dann in den Parque de la Costa, DEN Vergnügungspark in Buenos Aires, der etwas eine Stunde von zu hause entfernt lag. Verblüfft und gleichzeitig lachend betrachtete ich an einer Bahnstation die vielen Banner die unseren geschätzten Freund Mao samt rotem Stern und in Kontakt mit seinem Volk sah, ich wusste nicht wie diese Kunstwerke da hin gekommen waren, aber anscheinend stellte nur ich mir diese Frage, mein Vater Bernardo sah das ganz gelassen. Der Vergnügungspark barg dann wundervolle Attraktionen, zwei riesige Achterbahnen die Luciano und ich gefahren sind, natürlich in dem wir uns beim Hochfahren fragten warum wir das denn überhaupt tun müssten und als die Fahrt vorbei war fragten: "nochmal?" Der Rest der Familie hat das von unten mit Bewunderung angesehen, mit leandro sind wir dann mehrmals eine kleine Spaß Achterbahn gefahren, die wirklich super zum genießen war und nicht aus bloßem Adrenalin bestand. Leandro und ich haben bei der Fahrt gesungen, gewunken, geklatscht ("Hey, hey, hey" "Y Las Manos Arriba Arriba Arriba Arriba!!!!") und konnten uns am Ende vor Lachen kaum halten. Schlimmer kam es noch als wir zu dritt (ich und meine Brüder) ins "Infierno" gegangen sind, als es schon fast zumachte. Das "Infierno" ist so etwas wie eine Geisterbahn zum Laufen, wo die Leute von hinten packen und dich mit ner Kettensäge verfolgen. Beim ersten Mal ist das wirklich beängstigend, doch als wir dann spät zum zweiten Mal ganz alleine durchgingen begrüßten wir die Erschrecker mit "Buh", "Wie heißt du?, "Kann ich deine Nummer haben" und "Komm gib mir fünf!" Die Typen haben das sogar mitgemacht, abgeklatscht und uns mit Schulterklopfer verabschiedet. xD
Um acht Uhr abend begann dann noch eine unglaublich tolle Wasser- und Lasershow mit Feuerwerk, alles mit viel Aufwand vorbereitet, der einen wunderschönen Abschluss für diesen tollen tag gezaubert hat. Kaum zu Hause trudelte schon Gabys Verwandtschaft ein, wir haben Empanadas und Pizza bestellt und einen ruhigen Abend gemacht, ich war früh im Bett. =)
Am Samstagmorgen ging es dann mit Gaby, die froh war endlich mal mit ner Tochter in Ruhe shoppen gehen zu können, auf die Straße Cordoba, die voll von markenoutlets ist. Addiert man den Sommerschlussverkauf stehen am Ende der Gleichung eine geniale, blaue Handtasche und ein Wintermantel den sich das Thereschen von dem Geld ihrer wundervollen und unübertrefflichen Omi gekauft hat. Damit das Schätzecken sich doch was Schönes kaufen kann! :) Am Samstagabend ging es dann auf die Party meines Onkels Pablo, der an nichts gespart hatte und deshalb eine unvergessliche Feier in einer Bar veranstaltet hat. Von exquisiten (first class ;)))) xD) Häppchen über Jongleure und Tanzauftritte zu wildem tanzen (bei dem ich natürlich nicht gefehlt habe ;) xD) war alles dabei. Es waren sogar drei Jugendliche in meinem Alter da, mit denen ich mich hervorragend verstanden und getanzt habe und als sie gingen und ich dachte "jetzt machst du Pause" habe ich einfach weiter mit meinem Papa getanzt. xD Ich hab von reggaeton bis zu den Achtzigern nichts ausgelassen. =)
Um sechs Uhr morgens waren wir dann alle im Bett, entsprechend ruhig ging es dann auch am Sonntag los, wir haben uns irgendwann aufgerafft in den Bezirk ums Planetarium zu gehen, der wie eine grüne Oase ist. Es gibt Lagunen, große Wiesen auf denen Menschen picknicken und kicken, jede Menge Leute mit Skatern oder Rollschuhen oder Skateboard oder Fahrrädern oder.... Einfach ein wundervoller Ort zum Erholen. Uns trieb es dann weiter nach San Telmo, einem der ältesten Bezirke von Buenos Aires. Hier finden sich jede Menge Antiquitätenhandel und natürlich noch mehr Straßenhändler. Das war das erste Mal dass ich etwas auf Touristen ausgelegtes sah, man wurde schneller auf Englisch angesprochen und ich habe sogar Verkäufer von Apfelstrudel gesehn.
Auch das Menü des Restaurants auf dem Hauptplatz in dem wir uns niederließen um etwas zu trinken war übersetzt, und "Spezialitäten" wie Mate und Trotas Fritas wurden zu extrem überzogenen Preisen und auf englisch übersetzt angeboten. Es ist interessant wie sehr ich Argentinierin bin, dass man auf einmal anfängt sofort Touristen zu notieren und über so etwas fast grinsen muss. :) Zum Abendessen ging es wieder zu irgendwelchen Verwandten, immerhin muss man so nicht selbst kochen. =)
Der Montag begann mit einem tollen Wiedersehen. Und zwar habe ich meinen deutsch-argentinischen Flugzeugsitznachbar und Freund Leander wiedergesehen. =) Zusammen haben wir das Teatro Colon besucht, eines der größten Theater Argentiniens und eines der fünf akustisch besten Theater weltweit. Dieses Theater ist wunder-wunderschön, una belleza wie meine Mama Gaby sagte und als ich auf die kunstvollen Fenster sah, die Stuck verzierten Decken, die mächtigen Marmorsäulen und die rot gepolsterten Stühle konnte ich dem nur zustimmen.
Danach sind wir noch durch das Zentrum geschlendert, haben das eleganteste Hotel in Buenos AIres gesehen, in dem die Prominenz wohnt und haben uns einfach ein bisschen umgesehen. Dann habe ich Leander abermals fest in die Arme geschlossen und schon nahm er den Bus zu sich nach Hause. Aber es war toll ihn wiedergesehen zu haben. Diesmal waren wir früh zu Hause, haben dem Pool zugesprochen, uns umgezogen und sind zu Freunden von Gaby gefahren, die ein köstliches Essen und eines der besten Schokoladeneise das ich je gegessen habe kredenzt haben. Auch da hatten wir einen wirklich schönen Abend, spät ging es dann nach Hause.
Der Dienstag war ganz dem Ausschlafen und Relaxen am Pool gewidmet. Ein Erholungstag von dem ganzen Programm sozusagen. :) So lagen wir am Pool, haben das wunderscöne Wetter genossen, im Wasser geplanscht und getaucht und einfach den Tag gelebt. :) Am Abend bin ich dann mit meiner mama und Luciano in "El Discurso del Rey" (dt.: King's Speech) gegangen, ich war fasziniert von diesem wundervollen Film, den man einfach mal genießen konnte. Colin Firth hat meine Stimme für den Oscar. ;)
Und so gingen wundervolle Tage im tollen Buenos Aires zu Ende, ich wollte am Ende gar nicht mehr weg so sehr habe ich die Großstadt genossen. Allerdings darf man natürlich auch nicht vergessen mit welchen Sicherheitsvorkehrungen alles behandelt wurde, Auto fahrend sollte man die Fenster nur so weit öffnen, dass keine Hand durch passt die reingreifen kann, die Türen immer verschlossen halten und die Handtasche in Körperkontakt haben. Jemand erzählte mir auch dass ihm einmal ein messer von einem Taxifahrer an den Kopf gehalten wurde und ein anderes Mal wurde er von zwei mit Pistolen bewaffneten Männern gezwungen das Auto zu verlassen, damit sie damit davon fahren konnten. Also würde ich nicht gerne in Buenos Aires leben. Zumindest nicht für immer....
So rief die Millionenmetropole, als sich die Hochhäuser langsam im Rückspiegel entfernten und die gerade aufgehende Sonne uns verabschiedete. Eine Woche in einer der vielseitigsten und aufregendsten Städte, die ich je gesehen habe. Eine Woche in einer Stadt, in der nur eine Starßenecke der Eingang in eine völlig andere Welt sein kann. In der nur eine Brücke französischen Renaissance-Stil von moderner Hochhausstruktur trennt. In der zwei U-Bahn Stationen Theater- und Bankviertel verbinden.
Am Mittwoch ging es um 5 Uhr morgens Richtung Hauptstadt, der Kofferraum voll, die Rückbank vollständig besetzt. Kaum waren wie los gefahren kuschelte sich mein jüngster Bruder Leandro aus meiner zweiten Gastfamilie mit seinem Kissen auf meinen Schoß und schlief ein. Und ich habe zugeschaut wie die Lichter von Trelew langsam verschwanden und ihm dabei über den Kopf gestreichelt. Dann ließ sich auch Luciano auf Leandros Schulter fallen und auch meine Äuglein wurden immer schwerer und schwerer. Eigentlich lässt sich von der Fahrt nichts Spektakuläres berichten, wir haben fast die ganze Zeit geschlafen (ich habe Leandro wirklich gerne ein Nest auf meinem Schoß geboten, aber irgendwann, wenn die Sonne durch das Fenster knallt...und du dich deines Kissens im Rücken und des Kissens Leandros immer bewusster wirst.... xD), auch mal getanzt (soweit das die Rückbank zuließ :) ) und Mate getrunken. Das wirklich interessante ist wie viele Gesichter die Landschaft Argentiniens hat. Stunden um Stunden kann man durch die Wüsten bis Steppenähnliche Landschaft fahren ohne dass sich etwas verändert, doch sobald man den Rio Colorado überquert ist es, als hätte man ein anderes Land betreten. Ich wurde an Deutschland erinnert, als wir an endlosen Feldern (wunderschöne gelbe Sonnenblumen und Soja), Bäumen und Weidelandschaften vorbeifuhren (allerdings verändert sich auch diese Landschaft stundenlang nicht) und als wir nur noch 20 Minuten von der Hauptstadt entfernt waren, konnte ich mir gar nicht vorstellen dass hinter all diesen Feldern und Wiesen eine Millionenstadt auf mich wartete. Doch schon bald wurden die Werbetafeln dichter, die Häuser höher und als wir schließlich vor dem Apartment von Gabys Cousine hielten (diese weilte in Mexiko und hat uns liebevoller Weise ihre Wohnung samt Swimmingpool überlassen) und ich aus dem Auto stieg spürte ich sofort dass wir in einer Großstadt waren. Jede große Stadt hat den selben Duft, die selbe Atmossphäre und den selben Klang, auch wenn man-wie wir- eine halbe Stunde vom Zentrum entfernt wohnt.
Der Donnerstag war dem Stadtrundgang gewidmet, der Einkaufsstraße Florida (nach 5 Monaten Chicken McNuggets bei Mc Donalds, yeah!!!! xD), der "Casa Rosada" (dem Regierungssitz der Präsidentin, die hier nicht Frau Kirchner sondern einfach nur Cristina genannt wird), der Kathedrale, Puerto Madera (dem keine 10 Jahre alten und "neu geschlüpften" "In"-Viertel, gläserne Hochhäuser, suabere Parks, Galerien und Restaurants mit horrenden Preisen), der "Wall-Street" in Buenos Aires, dem Luna Park, in den Shakira kommt wenn sie Argentinien besucht und einfach das genießen der alten Häuser, der prachtvollen Ministerien aller Art, den Tangotänzern auf der Straße, den Straßenhändlern, den Antiquitätenläden...usw. Am Abend waren wir dann völlig K.O., ich bin sofort in den Pool gehüpft, Leandro und Luciano anch einigem Zögern und Überredungskünsten (Ich: "Komm schon, das Wasser ist nicht so kalt" Leandro:"Okay...scheiße ist das Wasser kalt, du hast gesagt es wäre NICHT kalt" Ich:" Komm schon, so kalt ist es nicht, spring einfach rein" Leandro: "ch weiß nicht" Ich:"Wenn du nicht freiwillig gehst, komm ich und spritz dich nass" Leandro:" Okay...-Platsch- scheiße ist es kalt, ich geh wieder raus, wie kannst du sagen es wäre nicht kalt"....) auch und wenn man schon mal in Buenos Aires ist will natürlich die gesammelte Verwandtschaft (Gaby stammt aus Buenos Aires) dass man sie besucht. Also eröffneten wir trotz Müdigkeit den Besucherreigen bei Bernardos Bruder Pablo, der seinen 40. geburtstag hatte und uns mit Sushi und anderen Leckereien Willkommen hieß.
Am Freitag ging es dann in den Parque de la Costa, DEN Vergnügungspark in Buenos Aires, der etwas eine Stunde von zu hause entfernt lag. Verblüfft und gleichzeitig lachend betrachtete ich an einer Bahnstation die vielen Banner die unseren geschätzten Freund Mao samt rotem Stern und in Kontakt mit seinem Volk sah, ich wusste nicht wie diese Kunstwerke da hin gekommen waren, aber anscheinend stellte nur ich mir diese Frage, mein Vater Bernardo sah das ganz gelassen. Der Vergnügungspark barg dann wundervolle Attraktionen, zwei riesige Achterbahnen die Luciano und ich gefahren sind, natürlich in dem wir uns beim Hochfahren fragten warum wir das denn überhaupt tun müssten und als die Fahrt vorbei war fragten: "nochmal?" Der Rest der Familie hat das von unten mit Bewunderung angesehen, mit leandro sind wir dann mehrmals eine kleine Spaß Achterbahn gefahren, die wirklich super zum genießen war und nicht aus bloßem Adrenalin bestand. Leandro und ich haben bei der Fahrt gesungen, gewunken, geklatscht ("Hey, hey, hey" "Y Las Manos Arriba Arriba Arriba Arriba!!!!") und konnten uns am Ende vor Lachen kaum halten. Schlimmer kam es noch als wir zu dritt (ich und meine Brüder) ins "Infierno" gegangen sind, als es schon fast zumachte. Das "Infierno" ist so etwas wie eine Geisterbahn zum Laufen, wo die Leute von hinten packen und dich mit ner Kettensäge verfolgen. Beim ersten Mal ist das wirklich beängstigend, doch als wir dann spät zum zweiten Mal ganz alleine durchgingen begrüßten wir die Erschrecker mit "Buh", "Wie heißt du?, "Kann ich deine Nummer haben" und "Komm gib mir fünf!" Die Typen haben das sogar mitgemacht, abgeklatscht und uns mit Schulterklopfer verabschiedet. xD
Um acht Uhr abend begann dann noch eine unglaublich tolle Wasser- und Lasershow mit Feuerwerk, alles mit viel Aufwand vorbereitet, der einen wunderschönen Abschluss für diesen tollen tag gezaubert hat. Kaum zu Hause trudelte schon Gabys Verwandtschaft ein, wir haben Empanadas und Pizza bestellt und einen ruhigen Abend gemacht, ich war früh im Bett. =)
Am Samstagmorgen ging es dann mit Gaby, die froh war endlich mal mit ner Tochter in Ruhe shoppen gehen zu können, auf die Straße Cordoba, die voll von markenoutlets ist. Addiert man den Sommerschlussverkauf stehen am Ende der Gleichung eine geniale, blaue Handtasche und ein Wintermantel den sich das Thereschen von dem Geld ihrer wundervollen und unübertrefflichen Omi gekauft hat. Damit das Schätzecken sich doch was Schönes kaufen kann! :) Am Samstagabend ging es dann auf die Party meines Onkels Pablo, der an nichts gespart hatte und deshalb eine unvergessliche Feier in einer Bar veranstaltet hat. Von exquisiten (first class ;)))) xD) Häppchen über Jongleure und Tanzauftritte zu wildem tanzen (bei dem ich natürlich nicht gefehlt habe ;) xD) war alles dabei. Es waren sogar drei Jugendliche in meinem Alter da, mit denen ich mich hervorragend verstanden und getanzt habe und als sie gingen und ich dachte "jetzt machst du Pause" habe ich einfach weiter mit meinem Papa getanzt. xD Ich hab von reggaeton bis zu den Achtzigern nichts ausgelassen. =)
Um sechs Uhr morgens waren wir dann alle im Bett, entsprechend ruhig ging es dann auch am Sonntag los, wir haben uns irgendwann aufgerafft in den Bezirk ums Planetarium zu gehen, der wie eine grüne Oase ist. Es gibt Lagunen, große Wiesen auf denen Menschen picknicken und kicken, jede Menge Leute mit Skatern oder Rollschuhen oder Skateboard oder Fahrrädern oder.... Einfach ein wundervoller Ort zum Erholen. Uns trieb es dann weiter nach San Telmo, einem der ältesten Bezirke von Buenos Aires. Hier finden sich jede Menge Antiquitätenhandel und natürlich noch mehr Straßenhändler. Das war das erste Mal dass ich etwas auf Touristen ausgelegtes sah, man wurde schneller auf Englisch angesprochen und ich habe sogar Verkäufer von Apfelstrudel gesehn.
Auch das Menü des Restaurants auf dem Hauptplatz in dem wir uns niederließen um etwas zu trinken war übersetzt, und "Spezialitäten" wie Mate und Trotas Fritas wurden zu extrem überzogenen Preisen und auf englisch übersetzt angeboten. Es ist interessant wie sehr ich Argentinierin bin, dass man auf einmal anfängt sofort Touristen zu notieren und über so etwas fast grinsen muss. :) Zum Abendessen ging es wieder zu irgendwelchen Verwandten, immerhin muss man so nicht selbst kochen. =)
Der Montag begann mit einem tollen Wiedersehen. Und zwar habe ich meinen deutsch-argentinischen Flugzeugsitznachbar und Freund Leander wiedergesehen. =) Zusammen haben wir das Teatro Colon besucht, eines der größten Theater Argentiniens und eines der fünf akustisch besten Theater weltweit. Dieses Theater ist wunder-wunderschön, una belleza wie meine Mama Gaby sagte und als ich auf die kunstvollen Fenster sah, die Stuck verzierten Decken, die mächtigen Marmorsäulen und die rot gepolsterten Stühle konnte ich dem nur zustimmen.
Danach sind wir noch durch das Zentrum geschlendert, haben das eleganteste Hotel in Buenos AIres gesehen, in dem die Prominenz wohnt und haben uns einfach ein bisschen umgesehen. Dann habe ich Leander abermals fest in die Arme geschlossen und schon nahm er den Bus zu sich nach Hause. Aber es war toll ihn wiedergesehen zu haben. Diesmal waren wir früh zu Hause, haben dem Pool zugesprochen, uns umgezogen und sind zu Freunden von Gaby gefahren, die ein köstliches Essen und eines der besten Schokoladeneise das ich je gegessen habe kredenzt haben. Auch da hatten wir einen wirklich schönen Abend, spät ging es dann nach Hause.
Der Dienstag war ganz dem Ausschlafen und Relaxen am Pool gewidmet. Ein Erholungstag von dem ganzen Programm sozusagen. :) So lagen wir am Pool, haben das wunderscöne Wetter genossen, im Wasser geplanscht und getaucht und einfach den Tag gelebt. :) Am Abend bin ich dann mit meiner mama und Luciano in "El Discurso del Rey" (dt.: King's Speech) gegangen, ich war fasziniert von diesem wundervollen Film, den man einfach mal genießen konnte. Colin Firth hat meine Stimme für den Oscar. ;)
Und so gingen wundervolle Tage im tollen Buenos Aires zu Ende, ich wollte am Ende gar nicht mehr weg so sehr habe ich die Großstadt genossen. Allerdings darf man natürlich auch nicht vergessen mit welchen Sicherheitsvorkehrungen alles behandelt wurde, Auto fahrend sollte man die Fenster nur so weit öffnen, dass keine Hand durch passt die reingreifen kann, die Türen immer verschlossen halten und die Handtasche in Körperkontakt haben. Jemand erzählte mir auch dass ihm einmal ein messer von einem Taxifahrer an den Kopf gehalten wurde und ein anderes Mal wurde er von zwei mit Pistolen bewaffneten Männern gezwungen das Auto zu verlassen, damit sie damit davon fahren konnten. Also würde ich nicht gerne in Buenos Aires leben. Zumindest nicht für immer....
Donnerstag, 3. Februar 2011
It's Buenos Aires Baby, It's Buenos Aires
Seit langer Zeit habe ich mich nicht mehr gemeldet, erstens gab es nicht wirklich etwas Spektakulaeres zu erzaehlen und dannbleib noch fuer zwei Wochen das Internet weg. Es kehrte wieder und gestern: Schwupp! War es wieder weg. Ich zaehle zwar zu den Menschen, die auch ohne Internet auskommen aber man merkt doch wie sehr man an Facebook, gmx und Skype gewoehnt ist. Nun nutze ich das Internet in Trelew, ich hatte heute morgen Lust "nach Hause" zu fahren und hier bin ich. :)
Nur fuer einen Nachmittag, aber das habe ich genutzt um mich mal wieder von meiner abuela fuettern zu lassen. Irgendwann wird man die taeglichen Nudeln zum Mittagessen auch Leid. :)
Was gibt es zu erzaehlen? Ich gammele auf hoechstem Niveau am Strand rum, geniesse den Tag und lese, lausche dem Meer oder stuerze mich wie verrueckt in die Fluten. Manchmal komme ich mir wie ein alter verrueckter Seemann vor den nichts erschrecken kann, wenn ich mich als einzige in die Wellenberge werfe. In den letzten zwei Wochen war ich viel mit meinen Freunden zusammen, hab mit ihnen gemeinsam am Strand gelegen, Churros gegessen und Mate getrunken und mein Leben hier in Argentinien genossen.
Mein Cousin hat auch bestaetigt mir das Surfen beizubringen aber bisher habe ich noch keinen Neoprenanzug auftreiben koennen, ich hoffe stark das wird noch was, aber ich bin zuversichtlich. In Argentinien erlernt man die innere Ruhe, frei nach dem Motto: Es wird schon werden. Geht einem manchmal auf den Keks vor allem wenn man wie in diesem Fall versucht etwas zu erreichen und alle etwas zu gelassen bleiben, aber im Allgemeinen laesst es sich gut damit leben.:)
Letztes Wochenende wurde ich dann mal wieder von starkem Heimweh gepackt, ich habe so sehr meine Familie vermisst, meine Freunde, Ski- und Sommerurlaub, das Alle-Center (ich weiss es klingt etwas bescheuert aber man vermisst nun mal die alltaeglichen Dinge), Nutella, frische Broetchen, deutsches Kino und italienisches Essen. Hinzu kam noch, dass ich mich zum Friseur getraut hatte, der mir fern jeglicher Ansaetze von Geometrie zehn Zentimeter Haare abgeseabelt hat, danach war ich etwas destabilisiert und entsprechend anfaellig fuer Heimweh. Aber nach einer gut durchschlafenen Nacht sieht die Welt immer rosiger aus, das Haar ist schon einen Zentimeter nachgewachsen und sieht nicht mehr ganz so furchtbar aus.
Vor zwei Wochen ist auch mein Bruder Fede nach Stuttgart aufgebrochen, ihm geht es soweit gut, er hat sich schon an die Kaelte gewoehnt und versteht schon ein bisschen mehr :) Das einzige was ihn befremdet ist das Abendessen das typisch deutsch ganz schlicht aus Brot mit Wurst und Kaese besteht. Das kommt mit den Essensmassen hier nicht mit. xD
Das Beste kommt zum Schluss: Am 9. Februar gehts fuer mich eine Woche mit meiner zweiten Gastfamilie, die ich jetzt schon so lieb wie eine richtige Familie gewonnen habe, nach BUENOS AIRES! Richtig. Buenos Aires. Und ich bin schon ganz hibbelig und freue mich diebisch auf diese Woche! =) Das wird genial!
Ich denke ich melde mich erst danach wieder, am Sonntag gehts zu einem Strandausflug Richtung Puerto Piramides, das wird sicherlich auch schoen, Fotos kommen wenn ich endlich wieder NORMALES Internet habe und verzeiht wenn irgendwelche Redewendungen oder Ausdruecke falsch formuliert sind, estoy perdiendo mi alemaaan (dt.: ich verliere mein Deutsch)=)
Also fuehlt euch ganz fest umarmt, ich sende euch argentinische Sonne und ein bisschen Salzwasser auf dr Haut, und ich umarme ganz fest meine liebe Omi, die einfach die beste Omi ist, die es gibt =)
Nur fuer einen Nachmittag, aber das habe ich genutzt um mich mal wieder von meiner abuela fuettern zu lassen. Irgendwann wird man die taeglichen Nudeln zum Mittagessen auch Leid. :)
Was gibt es zu erzaehlen? Ich gammele auf hoechstem Niveau am Strand rum, geniesse den Tag und lese, lausche dem Meer oder stuerze mich wie verrueckt in die Fluten. Manchmal komme ich mir wie ein alter verrueckter Seemann vor den nichts erschrecken kann, wenn ich mich als einzige in die Wellenberge werfe. In den letzten zwei Wochen war ich viel mit meinen Freunden zusammen, hab mit ihnen gemeinsam am Strand gelegen, Churros gegessen und Mate getrunken und mein Leben hier in Argentinien genossen.
Mein Cousin hat auch bestaetigt mir das Surfen beizubringen aber bisher habe ich noch keinen Neoprenanzug auftreiben koennen, ich hoffe stark das wird noch was, aber ich bin zuversichtlich. In Argentinien erlernt man die innere Ruhe, frei nach dem Motto: Es wird schon werden. Geht einem manchmal auf den Keks vor allem wenn man wie in diesem Fall versucht etwas zu erreichen und alle etwas zu gelassen bleiben, aber im Allgemeinen laesst es sich gut damit leben.:)
Letztes Wochenende wurde ich dann mal wieder von starkem Heimweh gepackt, ich habe so sehr meine Familie vermisst, meine Freunde, Ski- und Sommerurlaub, das Alle-Center (ich weiss es klingt etwas bescheuert aber man vermisst nun mal die alltaeglichen Dinge), Nutella, frische Broetchen, deutsches Kino und italienisches Essen. Hinzu kam noch, dass ich mich zum Friseur getraut hatte, der mir fern jeglicher Ansaetze von Geometrie zehn Zentimeter Haare abgeseabelt hat, danach war ich etwas destabilisiert und entsprechend anfaellig fuer Heimweh. Aber nach einer gut durchschlafenen Nacht sieht die Welt immer rosiger aus, das Haar ist schon einen Zentimeter nachgewachsen und sieht nicht mehr ganz so furchtbar aus.
Vor zwei Wochen ist auch mein Bruder Fede nach Stuttgart aufgebrochen, ihm geht es soweit gut, er hat sich schon an die Kaelte gewoehnt und versteht schon ein bisschen mehr :) Das einzige was ihn befremdet ist das Abendessen das typisch deutsch ganz schlicht aus Brot mit Wurst und Kaese besteht. Das kommt mit den Essensmassen hier nicht mit. xD
Das Beste kommt zum Schluss: Am 9. Februar gehts fuer mich eine Woche mit meiner zweiten Gastfamilie, die ich jetzt schon so lieb wie eine richtige Familie gewonnen habe, nach BUENOS AIRES! Richtig. Buenos Aires. Und ich bin schon ganz hibbelig und freue mich diebisch auf diese Woche! =) Das wird genial!
Ich denke ich melde mich erst danach wieder, am Sonntag gehts zu einem Strandausflug Richtung Puerto Piramides, das wird sicherlich auch schoen, Fotos kommen wenn ich endlich wieder NORMALES Internet habe und verzeiht wenn irgendwelche Redewendungen oder Ausdruecke falsch formuliert sind, estoy perdiendo mi alemaaan (dt.: ich verliere mein Deutsch)=)
Also fuehlt euch ganz fest umarmt, ich sende euch argentinische Sonne und ein bisschen Salzwasser auf dr Haut, und ich umarme ganz fest meine liebe Omi, die einfach die beste Omi ist, die es gibt =)
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