Seit Sonntag bin ich wieder zurück von der unergesslichen Reise in den heißen Norden und jetzt sitze ich hier während der kalte Wind ums Haus heult und schaue mir immer wieder die Fotos von den Cataratas von Iguazú an...
15.-16.04.2011- Bahia Blanca
Am Donnerstag Abend ging es um 21:30 mit dem Bus Richtung Bahia. Ich konnte nicht allzu viel schlafen, da ich den Hauptgewinn mit meinem Platz gezogen hatte- er schenkte einem zwar viel Beinfreiheit war aber genau vor der Tür. Durch die natürlich bei jedem Stopp der kalte Wind hereinblies. Dennoch war die Reise angenehm, nach zehn Stunden Fahrt kam ich dann in Bahia an wo schon einige andere Austauschschüler warteten und schon kurz darauf wurden wir von Rotariern zum Hotel gebracht. Die Wiedersehensfreude war natürlich groß und wir alle begannen trotz Müdigkeit sofort alle durcheinander loszureden, zu fragen und zu lachen.
|
Fotoshooting :) |
Das gesamte Konferenzwochenende war insgesamt für uns alle sehr ruhig, nachdem gemeinsamen Mittagessen haben wir eine Stunde lang in der Stadtbibiliothek (wo die gesamte Konferenz stattfand) ein Lied eingeübt was wir am kommenden Tag vorstellen sollten und Sheila und Ramiro haben jeden einzelnen in einem kleinen Privatgespräch nach Counselor, Schule und überhaupt der Gesamtzufriedenheit gefragt. Außerdem wurde uns dann mitgeteilt, dass eine der Französinnen nach Hause geflogen ist oder um es besser auszudrücken zurückgekehrt wurde. Danach hatten wir jede Menge Freizeit in Bahia, ich war mit meinen allerliebsten Kränken Ari und Mara, und mit Biggi im Park, wir haben Fotos geschossen uns unterhalten und Mara, Ari und ich haben uns schon mal das erste Eis gegönnt. Man muss allerdings sagen dass wir die ganze Reise über keksfrei geblieben sind. Was ich ziemlich gut finde! :D
|
Angst... |
Nach dem Abendessen ging es dann in unsere Unterkunft, die ein altes, in ein Seminarhaus umgewandeltes, Krankenhaus war. Ich hab mich wie in einem Horrorfilm gefühlt als wir im dunkeln vor dem großen Steingebäude mit schon abblätterndem Putz standen und dann durch die langen und hohen Flure des riesigen Gebäudes gelaufen sind. Die Zimmer hatten hohe und gewölbte Decken, die Bettgestelle waren aus Eisen und der riesige schwarze Fleck an der Wand neben meinem Bett sah aus als hätte der Teufel sein Zeichen hinterlassen. Die Bäder waren aus kleinen grünen Fliesen, der Spiegel hatte einen Sprung, es hat merkwürdig gehallt, die Armaturen waren schon leicht angerostet und die 50 cm² Dusche hatte keinen Vorhang. Eigentlich fehlte nur noch die Buchbeschreibung: „Erst scheint alles ganz normal im alten Krankenhaus, als die fünf Freunde eine Unterkunft für die Nacht suchen. Doch dann ereignen sich merkwürdige Dinge und die Jugendlichen wünschen sich schon bald nie einen Fuß in dieses Gebäude gesetzt zu haben.“ Wahlweise auch noch ein: „Was erst als friedlicher Urlaub begann verwandelte sich schon bald in ihren schlimmsten Albtraum.“ Doch am nächsten Morgen waren wir alle noch gesund und munter und sind zum Frühstücken wieder in die Bibliothek gefahren wo wir dann auf all die argentinischen Austauschschüler getroffen sind, die im Januar in die ganze Welt verstreut werden. Bis zum Beginn des Konferenzteiles der uns betraf waren wir eigentlich die ganze Zeit damit beschäftigt Fragen zu beantworten und manchen Deutschland schmackhaft zu machen. Die Konferenz an sich war recht langweilig, erst stellten sich alle drei Clubs aus Bariloche mit ihren Projekten vor, einer war sogar wirklich gut, der zweite mittelmäßig doch der dritte schoss den Vogel ab. Man hatte ihm wahrscheinlich gesagt: „Powerpoint macht man jetzt einfach, das gehört dazu“ allerdings ist es immer noch ein weiter Weg von einigen beschrifteten Folien hin zu einer richtigen Präsentation. Dem älteren Herrn war auch völlig schnuppe ob das was er sagte mit dem Folieninhalt übereinstimmte und wir dachten nach seiner Einleitung dass schon der ganze Vortrag vorbei gewesen wäre. Irgendwann wurden aber unsere Stoßgebete erhört und auch er kam zum Ende. Sheila hat dann mit Ramiro ein paar Worte gesagt, sie hört jetzt nach 10 Jahren Arbeit im Jugenddienst auf und war dementsprechend gerührt, dann haben wir als Gruppe ein Lied auf Spanisch gesungen, zwei Austauschschüler haben ein paar Worte gesagt und der Teil der uns betraf war schon vorbei. Und nach einem kleinen Snack ging es dann schon mit 23 Leuten in den 46-Plätze Reisebus und auf durch die Nacht Richtung Mendoza.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen