Freitag, 6. Mai 2011

Salta- 23.04.-25.04.2011

Auf dem Weg nach Salta sind wir durch eine der schönsten Landschaften Argentiniens gefahren, durch die Quebrada de la concha, die eine Art Talampaya für Arme ist. ;) Am frühen Abend kamen wir dann in Salta an und bezogen Quartier in einem wirklich hübschen, kleinen und vor allem sehr neuen Hotel, das wir ganz für uns alleine hatten.
Die kränken drei im Talampaya für Arme..

Lamaaaa

Die There hat Angst um ihre Hand.. xD




Saltas Kathedrale


Ceroo de los siete colores
Am nächsten Tag ging es dann mit einer der unfähigsten Guides die man auftreiben konnte auf eine kleine Stadttour. Ich weiß nicht was die gute Frau im Kaffee hatte und warum sie nach jedem halben Satz einen Lachanfall bekommen hat, aber angenehm war das garantiert nicht. Salta ist eine wirklich schöne Stadt, die sehr langgestreckt ist und das so sehr dass es zum Beispiel im Norden der Stadt kalt und im Süden warm sein kann. Die Gegend um Salta ist sogar ziemlich grün, wir sind sogar kurzzeitig mal durch Regenwald gefahren. Was auch hier wieder auffiel und sich eigentlich durch die ganze Nordreise zog war die Armut, die im Süden kaum zu sehen und im Norden sehr offensichtlich ist. Immer wieder sah man Leute auf der Straße, die Kleinigkeiten verkaufen wollten, Straßenkinder warteten neben dem Bus, um Ketten oder bon bons zu verkaufen und es brach mir das Herz weil man so gerne allen was abkaufen würde, das aber unmöglich ist. Vor der wunderschönen Kathedrale von Salta saßen mehrere Leute auf den Stufen, die um eine kleine Spende gebeten haben...es war das erste Mal dass ich so stark mit Armut konfrontiert wurde und ich hätte gerne in jedem Schoß meinen Geldbeutel geleert und gesagt: Nehmt es, ihr braucht es mehr als ich, ich brauche kein Eis oder Schlüsselanhänger, nehmt mein Geld. Aber so etwas ist einfach unmöglich. Eine einzelne Person kann nur ein bisschen leisten und nicht gleich die ganze Welt verändern.
Kaktussss
Freiheitsdenkmal in Humahuaca
Am Samstagabend war ich dann mit Biggi und der Französin Sophie in der Ostermesse in einer kleinen Kirche nahe unseres Hotels, die andern wollten nicht aber dennoch haben danach erstaunlich viele gefragt wie es denn gewesen sei. Die Messe war einfach wunderschön, zwar lang weil gleich alle sieben Texte samt Zwischengebeten und Meditationen gelesen wurden doch einfach da zu sein und die Osternacht in Argentinien zu verbringen, aus vollem Halse mitzusingen und trotz so vieler unbekannter Menschen um einen herum nicht unter Fremden zu sein war wunderschön und ein unvergessliches Erlebnis. Und als wir drei uns dann in die Arme fielen und uns frohe Ostern wünschten war ich einfach so glücklich dass es mir gar nichts mehr ausgemacht hat kein Osterfeuer gehabt zu haben.
Am Ostersonntag ging es dann in die Umgebung von Salta, die vor allem aus kleinen Dörfern besteht. So kamen wir erst nach Purmamarca, ein hübsches Dörfchen, dessen Straßen voll von ferias, den Straßenmärkten sind und das am Fuße des cerro de los siete colores liegt. Dieser Berg der sieben Farben war ein wunderschöner Anblick wie er da im Licht der Morgensonne lag. :)
Tilcara
Danach ging es in ein fünfhundert Jahre altes, und damit für argentinische Verhältnisse ein sehr altes, Dorf namens Humahuaca, das auf locker flockigen 3000 Metern liegt. Die Differenz machte sich dann bemerkbar als wir die 200 Stufen zu einem Freiheitsdenkmal über dem Dorf heraufstiegen. Man kommt schneller außer Atem und viele hatten Kopfschmerzen. Das besondere an Humahuaca sind die im Kolonialstil erbauten Häuser, die Kirche und das rathaus und natürlich die kleinen Kopfsteinpflastergassen. Auch hier wieder von Ständen mit Tüchern und Schals zugestellt. Außerdem führt der Weg nach Humahuaca durch eine sehr schöne Schlucht, die ganz ähnlich dem cerro de los siete colores Gesteinsformationen in mehreren Farben enthält. Natürlich haben wir auch neben einer der zahlreichen Kandelaberkakteen posiert, die bis zu 300 Jahre alt werden können und erst nach 50 (!) Jahren ihre erste Blüte tragen.
Gondel über Salta
Auf dem Rückweg nach Salta haben wir noch einen Stopp in Tilcara gemacht- auf dem Hügel des Tals liegt die rekonstruierte Festung Pucara, die von den Ureinwohnern der Gegend erbaut wurde. Auch hier waren riesige Kakteenfelder zu sehen, uns wurde erklärt dass dort wo Kakteen stehen früher Menschen gewohnt haben, da Kakteen nur mit Nährstoffen wachsen von denen gerade der Mensch am allermeisten hat. Außerdem haben viele Dörfer in der Nähe auffallend große Friedhöfe. Die Grabmäler sind kleine Häsuer, die meistens eine bessere Infrastruktur haben als die Wohnhäuser, was vor allem vom Totenglauben der Einwohner herrührt. An einem Aussichtspunkt warteten Frauen und Kinder, die uns kleine Andenken geschenkt haben und uns gleichzeitig ihre Adressen gegeben haben, um überschüssige Kleidung oder Geld an ihre Häuser zu schicken. Was mich besonders berührt hat war dass diese Menschen eigentlich gar keine Gegenleistung erwartet haben, sie wollten einem einfach etwas geben ohne zwingend etwas dafür zu nehmen.
Am nächsten Tag sind wir mit einer Gondel (die beunruhigend oft gewackelt hat und mir starke Lust auf den Skiurlaub gemacht hat) auf einen der Berge um Salta hochgefahren, um dann zu Fuß runterzulaufen. Von oben hatte man eine sehr schöne Aussicht auf das langgestreckte Salta und die Bergketten am Horizont.
Und nach dem Mittagessen ging es auch schon weiter, auf in eine weitere Nacht im Bus und sich immer weiter Iguazú nähernd.

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