Montag, 30. August 2010

Playa Unión

Hier in Argentinien ändert sich die Wochenendplanung von einer Sekunde auf die andere.=) Deshalb war ich am Freitag mit einigen aus meiner Klasse im Shoppingcenter von Trelew. Da haben wir gegessen und ich habe festgestellt, das zumindest dort der Burger deutlich schlechter als in Deutschland war. Aber die Sandwiches waren richtig lecker!=) Dazu ist übrigens noch zu erzählen, dass mich Fer fragte: "Habt ihr eigentlich auch sowas wie Magdonals?" Ich erst mal: "Nein." Dann meinte Fer verständnisvoll (ich glaube sie bemitleidete mich, das es das anscheinend nicht in Deutschland gab.=) ) "Ja, das ist ja auch amerikanisch. Und es machte Klick. Natürlich. Mc Donald's. Ich habe dann schnell das Missverständnis aufgeklärt.=)
Das Shopping hat wirklich viel Spaß gemacht und ich bin nach zwei Stunden gut gelaunt nach Hause gefahren. Da kam es dann zu einem Problem. Und zwar wusste ich nur, dass ich nicht mit Vicky auf einen Geburtstag gehen würde, sondern zu meinem Gastpapa (meine Gasteltern sind geschieden) nach Playa Unión (bitte argentinisch Plascha aussprechen xD) fahren würde. Nur wann wusste ich nicht. Und mehr als "Freitagabend" kam auch nicht hinterher. So wurde ich irgendwann von Guille überrascht, der mich fragte, ob ich fertig gepackt hätte. Ich hab "un momento, por favor" gesagt, bin in mein Zimmer gedüst und habe schnell irgendwelche Sachen in meine neue tolle Reisetasche (ich musste das erwähnen xD) geworfen. Dann bin ich zurück gedüst und habe "listo" gerufen.-Wir sind erst eine Viertelstunde später aufgebrochen.
Dann haben wir noch eine Freundin von Soffi eingesammelt und sind Richtung Playa Unión. Vicky ist erst am Samstag nachgekommen, weil sie am Samstagvormittag noch ein Handballturnier hatte. Nach Playa Unión fährt man ungefähr eine Viertelstunde bis zwanzig Minuten. Dort habe ich dann auch zum ersten Mal so einen Strohball gesehen, der in Filmen immer durch die Wüste rollt. Hier ist er eben auch durch die Wüste gerollt. Es war nur kein Film.=) In der Tat ist die Umgebung hier fast nur Wüste, gewöhnungsbedürftig, aber mir gefällts trotzdem.=)
Wir haben noch Soffis Freundin zu ihrem Vater gebracht (ihre Eltern sind ebenfalls geschieden) und dort wurden wir noch mit Chips, Erdnüssen, Käse-und Salamihäppchen und Brot mir einer Art Leberwurst versorgt. Ich finde, es hätte als vollwertiges Abendbrot durchgehen können, aber es war nur ein kleiner Snack.=) Der Nachbar von Soffis Freundin ist übrigens erst seit acht Monaten in Argentinien, vorher hat er in Hannover gewohnt und spricht ein tolles, akzentfreies Deutsch! Ich denke ich werde ihn wiedertreffen.=)
Im Haus von meinem Gastpapa (das wirklich super aussieht) habe ich mit ihm zusammen Abendessen gekocht, dann haben wir noch etwas vom Queenkonzert in Montreal geschaut und anschließend bin ich müde in mein Bett gesunken.
Am nächsten Morgen bin ich nach dem Frühstück (Ja, es gab Brot! Es gab Brot mit Marmelade!) bin ich mit Soffi etwas durch die Stadt gelaufen und sie hat mir den Strand gezeigt und alle möglichen Lokale in die diese, aber nicht jene gehen und so weiter. Ich hab maximal die Hälfte verstanden, aber immer fröhlich gelächelt und lieb genickt!xD
Man muss sich nur zu helfen wissen.=) Nach dem leckeren Mittagessen und meiner Siesta (ich verkürz das ganze mal etwas, zum Mittag gabs übrigens Gnocchi) wollte ich eigentlich mit einem der Fahrräder ein Tourchen durch die Stadt machen. Ich saß wie eun Affe auf nem Schleifstein, deshalb bin ich zurück und habe meinen Plan zu Fuß verwirklicht.=) Es tat gut sich zu bewegen.=)
Strand links

Strand rechts
Der Orka und ich in einer Umarmung =)
EIne schöne Landstraße durch die Wüste
Wüste
Ich probiere..ich wurde gezwungen auf dem Bild zu essen!xD
Gegen Abend sind wir dann zu einer Freundin (einer erwachsenen Freundin, wohlgemerkt) von Vicky gefahren, die ihren Geburtstag gefeiert hat. Die Torte bestand aus Sahne und Dulce de Leche, es war köstlich!=)
Und jetzt kommt das beste: Wir sind raus zum Strand und haben tatsächlich zwei Wale gesehen!!! Es waren glaub ich Orkas, ich werd mir das mal bei Gelegenheit übersetzen lassen.=) Das war wirklich toll. Schade war nur, das sie zum fotografieren zu weit weg waren. Aber ich hab den Anblick genossen!=) Der Rest des Abends war für mich nicht mehr so spannend. Ich hab kein Wort verstanden und war so müde, das es mir immer schwerer gefallen ist zuzuhören. Deshalb bin ich dann auch zu Hause nach dem Abendessen (Fisch mit Kartoffeln, Schoínken und Kräutersoße) sofort in die Kissen gefallen und eingeschlafen.
Am Sonntag hab ich dann wieder schön mit Soffi gefrühstückt (Guille und Vicky stehen vor halb ein nicht auf xD) und danach Soffi bei ihren Englischhausaufgaben geholfen. Hört sich jetzt interaktiver an als es war. Ich saß neben ihr und hab ihr zugelächelt. Achso und ihr den Kleber aufgedreht.xD Gegen eins kam dann der Vater von Soffis Freundin (ihr Name ist übrigens Macarena), der auch ein sehr guter Freund von meinem Gastpapa ist und hat angefangen das Mittagessen zuzubereiten. Es war göttlich. Es ist sehr schwer zu beschreiben, es war Huhn in einer würzigen Soße mit allerlei Gemüse und gewürfelten Kartoffeln. Einfach nur köstlich! Als Nachtisch gab es Ananas. Danach haben wir einen Verdauungsspaziergang gemacht, an dessen Ende wir Waffelröllchen gefüllt mit Dulce de Leche gekauft haben.=) Das war auf jeden Fall lecker, auch wenn es den guten Gedanken an Kalorienabbau getilgt hat!xD
Gegen fünf sind wir dann nach diesem schönen Wochenende wieder nach Trelew gefahren. Bald ging es schon mit dem Programm weiter. Wir sind zu einem Freund von Elba gefahren, der in einem tollen, alten walisischen Haus mit einem großen Gelände wohnt. Es war schweinekalt, aber trotzdem schön.=) Den folgenden Absatz dürfen meine Eltern überspringen, wenn er ihnen zu gefährlich vorkommt.( Nebenbei bemerkt war es das nicht, aber ich wollte trotzdem vorwarnen!xD) Und zwar hat Guille ein Skateboardbrett an vier...naja kleine Räder mit Geländeprofil geschraubt und Halterungsgurte für die Füße dort angebracht. Dann hat er ein Seil mit einem Griff ans Auto gebunden. Sein Freund hat sich ins Auto gesetzt, Guille hat den Griff genommen und dann sich vom Auto ziehen lassen. Es sah wirklich sehr gut aus. Natürlich musste ich das auch mal probieren. Allerdings stand ich noch nie im Leben auf einem Skateboard oder Snowboard. Das hätte hilfreich sein können. Das erste Mal bin ich umgekippt. Das zweite Mal fast in den Gartenzaun gefahren. Und das dritte Mal bin ich immerhin ein paar Meter weit gekommen. Nur das um die Kurven fahren ist sehr schweirig. Ich fand mich für den Anfang nicht schlecht.=) Und es war ungefährlich weil das Auto ganz langsam gefahren ist. Also keine Angst.=)
Guille..vielleicht finde ich noch ein besseres Foto von ihm auf dem Board!=)

Der restliche Abend war auch sehr schön, es gab Ravioli mit Salsa, wirklich lecker. Elbas Freund hat konsequent an mir sein Englisch geübt, auch wenn ich immer Spanisch sprechen wollte, aber irgendwann habe ich aufgegeben und ich Englisch geredet. Ich war dann so um Mitternacht im Bett, bin heute um sechs aufgestanden, heißa! Das macht Freude.=) Übrigens hatte ich mich gefreut, weil heute das erste Mal Sport sein sollte, aber nein, es fällt aus und ich muss bis Mittwoch warten. Ich glaub ich war die einzige, die bei der Nachricht nicht gejubelt hat.=)
Noch eine Neuigkeit, Marcelo (Macarenas Vater) kennt ein Mädchen in meinem Alter, das hier irgendwo in der Nähe Frauenfußball spielt! Das heißt es besteht die Möglichkeit, dass ich das auch machen könnte. Ich warte es ab.=)
Diese Woche bin ich übrigens an der Reihe, mit noch fünfzehn weiteren Schülern (unwillkürlich (also es gibt wahrscheinlich ein System, das ich nicht durchschaut habe =) ) aus allen Klassenstufen ausgewählt) jeden Morgen auf dem Schulhof zu stehen und den Panflöten zu lauschen, die den Singsang begleiten der die Schulhymne darstellen soll.=) Es ist Winter wohlgemerkt, das heißt es ist schweinekalt. Aber es ist okay, es macht mir Spaß, weil es so neu ist.=) Ich hab mich nur nicht getraut die Fahne zu hissen, schließlich habe ich so etwas noch nie gemacht, es wäre etwas peinlich geworden wenn ich die Fahne kaputtgerissen hätte oder so.=)
Und in Psychologie habe ich jetzt die Aufgabe das "Tagebuch der Anne Frank" auf Spanisch bis Ende September zu lesen. Eine wunderbare Erstlektüre.=) Es wird definitiv ein Erlebnis.xD Ich werde es mir morgen kaufen und mal loslegen. Mal sehn wie viele Monate ich brauche.=)
Liebste Grüße

Donnerstag, 26. August 2010

Sit down teacher!

Für alle, die mir jetzt schon so liebe Rückmeldungen auf meinen Blog gegeben haben und mir geschrieben haben, dass einem allein von der Beschreibung des Essens das Wasser im Mund zusammenläuft, setze ich jetzt noch eins drauf!=) Gestern habe ich den Nachmittag (also es war schon siebzehn Uhr, ist hier aber Nachmittag xD) mit Fede und seinem besten Freund Francisco verbracht. Wir haben zusammen Mate getrunken (ich brauch fast gar nicht mehr zu erwähnen, dass ich auch in seinem Haus unglaublich herzlich aufgenommen wurde) und dann (jetzt kommts) süße Teilchen aus der Panadería gegessen. Okay, gibt es auch in Deutschland, oder? Nein. Nicht so lecker. Es gab eine Art Croissant gefüllt mit Dulce de Leche (eine Art Karamell-Aufstrich), normale Hörnchen und Blätterteigteilchen gefüllt mit einer Vanillecreme, die ich jetzt einfach mal Pudding nenne.=) Aber das beste kommmt noch: Alles war ofenwarm, natürlich auch der Pudding im Teilchen und so etwas Köstliches habe ich bisher noch nie in einer deutschen Bäckerei gekauft.=)
Es war wirklich unglaublich!!=)
Ihr mekrt schon, ich hab hier Spaß am Essen.xD Dann bin ich mit Fede zu seinem Deutschunterricht gefahren. Es war schön, sich mit seiner Lehrerin auf Deutsch zu unterhalten, obwohl sie etwas nervös war, weil sie Angst hatte etwas in Deutsch falsch zu sagen. Sie ist schließlich die Lehrerin.=)
Aber es war ein toller Abend und zum Abschluss hab ich dann noch abends gut gelaunt selbstgemachte Hamburger verputzt.=) Das schöne ist, dass ich jetzt wieder Hunger habe und mir deshalb nicht so vollgestopft vorkomme.=)
Ein paar meiner neuen Kollegen =) 
Meine Uniform, ich gewöhne mich schon langsam dran =)
Ach ja... . Heute hatte ich wieder die Gelegenheit zu bemerken, wie sehr sich die argentinische Schule von der deutschen unterscheidet.=) Meine Sozialkundelehrerin ist etwas speziell. Sie hat mir in ihrer ersten Stunde Bonbons geschenkt und schreit die ganze Zeit mit einer schrillen Stimme herum. Heute hatte ich schon oft das Gefühl mir den Kopf gegen die Tischplatte schlagen zu müssen.xD Naja, das Beste ist aber wie die Schüler mit ihr umgehen. Für so etwas hätte ich zum Direktor gemusst. Zwei meiner neuen Klassenkameraden (Manu und Lucho) haben sich zu mir gesetzt (natürlich ohne Rücksicht auf den Unterricht xD) um mich über deutschen Fußball auszufragen. Dann hat die Lehrerin (ihr Name ist übrigens Diana) ihnen gesagt, sie sollten sich zurücksetzen. darauf hin bekam sie die Antwort "in fünf Minuten". Das hat sie dann einfach so akzeptiert. Als sie nach zehn Minuten wiederkam, um ihre Aufforderung zu wiederholen fing Lucho (der zu meinen Ehren begonnen hat einfach gebrochene englische Sätze in den Klassnraum zu rufen, zu jeder Gelegnheit) in jenem besagten gebrochenen Englisch an, der Lehrerin zu befehlen sich hinzusetzen. "Sit down teacher! Sit down, now. In this moment. Come on, sit down teacher!" Ich hab Tränen gelacht. Aber wenn ich mir eben vorstelle was an meiner Schule losgewesen wäre.xD
Herrlich. Ich liebe die argentinische Schule.=)
Morgen geh ich mit ein paar Freunden nach der Schule shoppen und etwas essen. Darauf freue ich mich schon. Und am Wochenende geht es zu meinem Gastpapa nach Playa Unión. Es fühlt sich hier schon alles langsam sehr vertraut an und ich kann nicht glauben, dass ich letzte Woche um diese Zeit noch in Frankfurt war.  Das Einzige was mich heute gestört hab (nicht das gerade irgendwas meine ungalublich gute Laune trüben könnte, ich erhelle hier schon das ganze Haus mit meiner Positivität xD) war, dass das Hausmädchen, dass immer vormittags kommt mein Zimmer aufgeräumt hat. Eigentlich super, weil es jetzt wirklich toll aussieht. Allerdings hat sie Ordnung in meine momentane (ich bin noch nicht komplett ins Zimmer eingezogen =) ) Unordnung gebracht hat, sodass ich gestern Abend vergeblich meine Jacke gesucht habe, die ich heute unschuldig über meinem Winterrock hängend im Schrank wiedergefunden habe. =)
Aber ich meine das ist ja eigentlich nichts, ne? =)
Allerliebste besos

Dienstag, 24. August 2010

Mein erster Schultag

Gestern hatte ich mein erstes Rotary-Meeting im Club von Trelew. Gegessen hatte ich schon vorher, um die Aufenthaltszeit im Club zu verkürzen, da ich schon sehr müde war und heute um viertel nach sechs rausmusste. Es gab ofenwarme Empanadas, Teigtaschen gefüllt mit Fleisch, Hähnchen oder einer Käse-Schinken-Mischung. Genial.
Im Club habe ich so gut wie nichts verstanden, ich hab einfach allen einen Kuss auf die Wange gedrückt, freundlich gelächelt und "Si" gesagt. Später habe ich mich dann auch noch mit einigen spanischen Sätzen vorgestellt, danach waren alle ganz aus dem Häuschen und haben mir unter "Muy buena"-Zurufen applaudiert.=) Dann habe ich auch noch meinen Wimpel vom Rotary-Club Magdeburg überreicht, worüber sich alle gefreut haben.=)
Nach einer Stunde bin ich mit Guille nach Hause gefahren und hab mich ins Bett gehauen. Momentan bin ich auch noch etwas erkältet, heute Morgen habe ich nur gekrächzt, aber nach einer Dolodobendan war alle wieder wunderbar. Ich hoffe nur stark, dass meine neuen Klassenkameraden denken ich spräche immer so.=)
Heute morgen kam mir die Zeitverschiebung ausnahmsweise mal zu Gute, weil ich so erst fünf Stunden später aufgestanden bin.=)
Ich hatte auch zum ersten Mal meine Schuluniform an, die aus einem weißen Kittel, einer Krawatte und einem Pullover (alles in marineblau) besteht. Unter der "Tunika" (ich formuliers mal so, damit es netter klingt =) ) muss man eine Hose oder einen Rock tragen. Ich muss mir noch ein paar Kniffe abschauen, wie man die Uniform am besten trägt, ohne total beknackt auszusehen. Außerdem muss man flache Schuhe tragen, Chucks oder ähnliche Schuhe sind nicht erlaubt.
Dann hat mich Guille zur Schule gefahren und Elba hat mich noch ins Büro der Direktorin gebracht. Dort wurde ich sehr lieb empfangen und auf das herzlichste auf beide Wangen geküsst. Dann haben mich einige neue Klassenkameraden, die schon neugierig vor dem Büro der Direktorin gewartet haben mich zu meinem neuen Klassenraum begleitet. Die Klassenräume sind wirklich sehr anders, es gibt nur Einzelpulte und an der Wand zum Flur sind große Glasscheiben, sodass man rein und raus schauen kann. Was ebenfalls ganz anders ist, ist dass es ein riesiges Schultheater mit einem großen Vorhang und Beleuchtung und allem drum und dran gibt.
In der Klasse wurde ich ebenfalls sehr herzlich aufgenommen und zu meinem Glück sprechen viele wenigstens ein bisschen Englisch, sodass die Verständigung gut funktioniert hat. Jetzt weiß ich zum Beispiel schon sehr viel über die Wochenendgestaltung der Jungendlichen.=)
Es gibt eine Zeit von Mitternacht bis drei Uhr, in der im Haus eines Freundes getanzt, Musik gehört und sich unterhalten wird. Danach geht man in die Disko. Diese Zeit nennt sich im Übrigen "La Previa".
Dann sind wir zur morgendlichen Versammlung gegangen. Dort sollte ich nach vorne gehen und wurde vor der gesmaten Schule vorgestellt. ich hab nur ein paar Wortfetzen verstanden, aber die waren sehr freundlich.=) Jetzt weiß die ganze Schule, dass sie sich um mich kümmern soll.xD
Dann bin ich wieder auf meinen Platz zurückgegangen (Platz ist zu viel, amn sitzt in einer Halle auf dem Boden). Wir mussten alle aufstehen, auf dem Hof wurde die Fahne gehisst und dazu die Schulhymne (in Argentinien gibt es eine spezielle Hymne für alle Schulen) gespielt. Eine sehr schmachtende Version. Dann wurde noch ein Gebet gesprochen, bei dem ich aber nur "Maria" verstanden habe. Immerhin.=)
Der Zuschauerraum

Die Bühne mit uns Weißkitteln =)
Der Hauptflur, in dem die Versammlungen stattfinden
Die Schulkapelle
Mein Klassenraum
Die "Experimentehalle"
Danach hatte ich meine erste Stunde. Wenn man es so nennen kann. Eine Stunde hat vierzig Minuten und meine ersten drei Stunden waren Lengua, also Spanisch. Irgendwann habe ich meine liebe Banknachbarin Sofia gefragt, wann denn die Stunde anfinge. Sie teilte mir dann mit, das diese schon vor zwanzig Minzten begonnen hätte.
Es gab wirklich nichts was darauf hinwies. Außer vielleicht das der Lehrer im Raum war. Alle saßen in Stuhlkreisen zusammen, es wurde sich unterhalten, gelacht, gegessen und Musik gespielt (man wollte mir den argentinischen Musikstil "Cumbia" vorführen, der in Diskos gespielt wird). Die Lehrin hat nichts gegen die Unordnung unternommen, ich vermute sie wäre chancenlos gewesen. So geht das jetzt jeden Dienstagmorgen. Nächste Woche nehme ich mir ein Buch mit.=)
Danach folgte eine fünfzehnminütige Pause, in der mir meine neuen Freundinnen (ich sag jetzt einfach mal Freundinnen, obwohl ich sie kaum kenne xD) etwas von der Schule gezeigt haben.
Als nächste Stunde folgte Informatik mit einer recht strengen, aber trotzdem freundlichen Lehrerin. Sie hat jeden Schüler Fragen zum Unterricht gestellt und wer sie nicht beantworten konnte musste sein "Cuaderno" (etwas wie ein orangefarbenes Muttiheft der Schule xD) holen, in das dann eingetragen wurde, dass der Schüler nicht gelernt habe.
Nach der ersten Stunde Informatik sind wir aufgebrochen, um in einer benachbarten Schule eine Physik-Experimente-Halle zu besuchen. Dort konnte man viele Experimente machen (z.B. mit austauschbaren Linsen), die ich größtenteils kannte, die aber alle auf Spanisch beschriftet waren, sodass ich mich jetzt mit der Benennung etwas schwer tue.
Wir hattten zwei Stunden Zeit (das heißt 80 Minuten), nach der ersten hatten wir alles ausprobiert und standen deshalb wieder in einem Kreis zusammen und haben uns unterhalten.=)
Zurück in der Schule haben sich fast alle aus der Klasse am Schulkiosk herzhaft-süße Kekse gekauft, die sehr lecker waren. Man teilt seine Tüte selbstverständlich mit anderen und jeder nimmt sich ohne zu fragen. das war neu für mich.=)
Das nächste Fach war Englisch. Für mich war es gut, weil ich erstens mal was verstanden habe und zweitens etwas glänzen konnte, weil ich mit Abstand am besten Englisch gesprochen habe. Die Lehrerin wollte im Übrigen nicht mit "teacher", sondern mit ihrem Vornamen Ana-Lia (sicherlich falsch geschrieben xD) angesprochen werden. Zu Ehren meiner Ankunft haben wir dann alle gemeinsam die argentinische mit der deutschen Kultur verglichen. Natürlich haben wir auch über Mate geredet, den ich ja schon am Samstag bei Guilles Freunden gekostet habe. Mir schmeckt es sehr gut, es ist etwas wie schwrazer Tee. Aber nur etwas.=)
Die Stunde hat sehr viel Spaß gemacht und ging deshalb schnell vorbei. Danach hatten wir Wirtschaft. Der Lehrer war mir sehr sympathisch und fing auf einmal an mit mir auf Deutsch zu sprechen. Er hatte vor vierzig Jahren als Jugendlicher für zwei Jahre in Deutschland gewohnt und sprach dafür wirklich sehr gut. Ich hab dann noch ein paar deutsche Sätze aufgeschrieben, die die ganze Klasse begeistert angestarrt hat. Begeistert deshalb, weil sie kein Wort verstanden haben. Vielleicht noch meinen Namen.=)
Dann wiederholte sich das Szenario wie in Spanisch. Nur diesmal tat mir der Lehrer Leid, weil ich ihn so nett fand.=) Aber mir wurde gesagt, das sei normal an einer argentinischen Schule. An öffentlichen soll es noch schlimmer sein. Im übrigen habe ich erfahren, dass man sich von seinen Eltern eine Entschuldigung schreiben lassen kann, wenn man zu müde ist, um zur Schule zu gehen.=)
Argentinien.
Und dann war auf einmal der erste Schultag vorbei. Guille, Soffi und Vicky gehen ja auf eine andere Schule und waren deshalb schon eher fertig. Sie haben mich dann von der Schule eingesammelt.=) Diesmal hatte ich sogar Hunger beim Mittagessen.=)
Der Schultag war wirklich super und ich habe sogar einen halbwegs vernünftigen Stundenplan. Auch wenn ich nicht so auf Informatik stehe.=)
Am Montag und am Mittwoch habe ich übrigens Sport, ich bin jetzt für Handball eingeteilt worden, mal sehn wies läuft.=)
Und am Freitag habe ich vielleicht schon eine Verabredung mit einer von zwei Sofias. Ich freu mich schon!=)
Also ist alles wirklich toll und ich freue mich, dass ich jetzt Schule hab, weil mein Tag jetz an Struktur gewonnen hat!xD Man fühlt sich gleich besser, wenn man etwas zu tun hat!=)
Liebste Grüße Theresa

Montag, 23. August 2010

Ein wundervoller Tag mit der Familie Jan und ihren Freunden

Hier kommt mein gestriger Tag, heute lag ich bisher nur auf der Couch.=)

Gestern Nachmittag hat mich Guille zu einigen seiner Freunde mitgenommen. Sie waren alle sehr lieb, allerdings merkt man, dass ich erst fünfzehn bin, während sie ja schon siebzehn oder achtzehn sind. Außerdem habe ich wieder einmal festgestellt, dass der Fernseher unentwegt läuft.=)
Wieder zu Hause habe ich mich auf mein Bett gelegt und bin gegen neun einfach eingenickt. Schließlich war es in Deutschland zwei Uhr nachts.
Um Mitternacht wurde ich zum Asado geweckt. Eigentlich wollte ich gar nichts essen, weil das Mittagessen so üppig gewesen ist, aber ich hab dann doch was genommen. =)
Um eins bin ich dann wieder ins Bett und hab geschlafen. Mein Gastbruder hat in der Zwischenzeit eine wilde Party auf dem Innenhof des Hauses gefeiert.

Hier noch ein paar Bilder von meinem neuen Zuhause

Mein Gasthund Lola
Die eine Seite meines Zimmers mit Kleiderschrank und explodierten Koffern.=)

Ich war heute morgen auch die erste, die aufgewacht ist. Das war um zehn. Und dann hat mich eine erneute Heimwehattacke erfasst. Ich wusste nicht, ob ich duschen kann, wo ich Handtücher finden kann, was ich machen soll und überhaupt hatte ich nur Sehnsucht nach meinem Haus und meiner Familie.
Um halb zwölf war dann meine Gastschwester Victoria wach, die mir ein Handtuch holte und mir zeigte, wie die Dusche funktioniert. Von da an ging es aufwärts. Eine heiße Dusche ist ein kleines Wunder für sich.=)
Auf ein Frühstück habe ich verzichtet, weil das Abendessen noch sehr präsent war.=)
Um zwölf wurde ich von meiner zweiten Gastmutter Gabriela abgeholt, um bei ihr zu Mittag zu essen. Das Haus ist wirklich schön und ich habe meine zweite Gastgroßmutter Maria kennengelernt.
Leandro, mein jüngster 2. Gastbruder, war glaub ich sehr fasziniert von der „Deutschen“. Er hat in jedem Fall versucht mir alles zu zeigen und wich nicht mehr von meiner Seite.=)
Jans haben einen riesigen Asado-Ofen, in den ein kleines Schaf mühelos reinpasst. Um halb zwei kamen dann noch Freunde von Gabriela und Bernardo, die zwei Kinder haben und mit uns gegessen haben. Das Asado war sehr lecker, auch wenn ich mich erst etwas vor dem Aussehen der Würste geziert habe. Die eine Wurstart war schwarz. Aber lecker.=)
Dabei wurde viel gelacht und auch wenn ich nichts verstanden habe, hört sich die Sprache schon vertraut an und ich habe mich rundum wohlgefühlt. Was mir noch aufgefallen ist, ist das viel Süßes getrunken wird. So steht zu jeder Mahlzeit Limonade auf dem Tisch und selbst der Ornagensaft sieht aus wie Limo.=)
Nach dem Asado saßen alle sehr voll gegessen auf den Stühlen und haben sich unterhalten. Mein 2. Gastbruder Fede verschwand nach oben in sein Zimmer und kam kurz darauf mir der Nachricht zurück, ich könnte mit meinem Bruder skypen. Das war total super und es war lustig Fedes entsetzte Miene zu betrachten, als er uns Deutsch sprechen hörte. Er geht nämlich im Januar für ein Jahr nach Deutschland.=) Jetzt weiß er ja, wie ich mich die ganze Zeit fühle.xD Dann gab es unglaublich leckere Desserts. Einen super Obstsalat, selbstgemachte Schokoladenkekse, die unseren Schokokrispies ähneln und, das war das absolute Highlight: Bizcocho . Das sind Löffelbisquits, ertränkt in Dulce Leche und überzogen mit einer Art Vanillepudding. Genial. Das lsutige war, das das Gericht eigentlich gar keinen Namen hat.=)
Nach dem Essen bin ich mit Fede ins Auto gestiegen und er hat mich etwas durch Trelew gefahren und mir was von der Stadt gezeigt. Es war recht übersichtlich.=) Aber ich habe immerhin die Prostituiertenstraße gesehen. Tagsüber natürlich leer.=)
Danach haben wir zwei seiner Freunde abgeholt, die beide sehr nett waren und deren Mütter einfach unglaublich lieb zu mir waren. Immerhin bin ich eine Fremde, aber das zählt in Argentinien nicht. Jeder, der das Haus betritt ist Teil der Familie. Ein Charakterzug, der mir sehr gut gefällt.=)Im übrigen stand der zweite Freund von Fede, als wir kamen nur in Boxershorts auf dem Balkon und hat uns zugewunken. Fede meinte in Argentinien kümmere das niemanden.=)
Auf dem Heimweg haben wir noch Tortas Fritas bei einer Panaderia gekauft. Ich habe nur ein kleines Stück gegessen, weil ich noch so satt war. Die Tortas sind kleine Quadrate, ungefähr die viereckige Version eines Berliners. Also ich meine mit Berliner das Gebäck.=) Sie schmecken auch so ähnlich, nur haben sie keine Marmeladenfüllung. Zu Hause haben Fede und seine Freunde Riveira gegen Independiente geschaut. Etwas, das einem Bundesligaspiel in Deutschland entspricht.=) Der Schiedsrichter war furchtbar schlecht, zwei der drei Tore für Riveira waren deutlichstes Abseits. Fede hats gefreut.=)
Nach einer halben Stunde kam Gabriela und fragte mich, ob ich mit zum Shoppen wolle. Ich bin gerne mitgegangen und so sind wir gemeinsam mit Maria und Gabrielas Freundin mit deren Tochter Valentina ins Shoppingcenter von Trelew gefahren. Dort war ich schon gestern mit Elba und Soffi. Es ist nicht so groß wie Einkaufszentren in Deutschland, aber es gibt doch recht viele Läden mit Taschen, Accessoires und natürlich auch Anziehsachen. In einer Apotheke kann man alles kaufen, was es in Deutschland nur in einer Drogerie gibt. Also stehen da auch Parfüm, Nagellack, Shampoo und Make Up. Gegen sechs füllte sich das Zentrum sichtlich. Gemeinsam haben wir un s noch in ein Café gesetzt, wo ich einen Submarino getrunken habe. Submarino kommt von dem Wort Submarine und beschreibt die Zubereitung des Getränks. Man taucht in heiße Milch Schokoladenstäbe und verrührt am Ende alles. (Das mit dem Verrühren hat nichts mehr mit dem U-Boot zu tun. =) ) Lecker.
Außerdem gibt es in dem Zentrum auch einen Vergnügungsbereich, mit Flippern und Simulatoren und Billard und Karussels und... . Es war ein reichhaltiges Angebot. Bei den Billardtischen waren viele Jugendliche, unter anderem auch Guille, sein französicher Freund Jan (ich mag ihn, weil er genauso wenig Spanisch versteh wie ich xD) und einige andere. Ich bin allerdings mit Gabriela nach Hause gefahren, weil ich langsam wieder bemerkte, dass es in Deutschland schon Mitternacht war.=)
Zu Hause hab ich schon relativ früh gegessen (es war erst halb neun) und dann habe ich noch die Gastgeschenke überreicht. Meine Familie hat sich sehr gefreut, zumindest schien es so.=) Guille hat sich immerhin sofort sein T-Shirt vom Körper gerissen, um sein neues anzuziehen. Das hat er dann stolz Jan präsentiert.=)
Jetzt bin ich wieder sehr müde und ich denke, ich werde gleich meine Äuglein schließen und mich in die Farfalle hauen. XD
Theresa

Samstag, 21. August 2010

Trelew

Wolken und Meer

Das erste was ich dachte, als unser Dolmetscher sagte: "Wir brechen um viertel vor sechs auf" war: "Das schaffen wir nie." Am Ende haben wir es dann doch geschafft, obwohl ich durchs Gate gesprintet bin. Das war das erste Mal, dass mir die deutsche Organisation fehlte.=)
Brasilien
Der Flug verlief sehr entspannt und ruhig, ich habe viel gelesen und noch mal meine spanischen Grammatikkenntnisse aufgefrischt.
Irgendwann sah man nur noch braunes Land, das ich leider nicht fotografieren konnte, weil die Flughafenfenster mehr als nur nicht außer meiner Reichweite waren.
Wo ich gerade dabei bin, hier ein, zwei Fotos von Brasilien...xD
Das ist das erste Stückchen Land von Südamerika.

Gut das ist Buenos Aires.=)

Dann landete das Flugzeug und ich setzte meine Füße auf trelewischen Boden. Das erste was ich dachte war: "Man ist es kalt." Das zweite: "Ich fühle mich wie in einem alten Film." Das war wirklich so. Man durfte den kleinen Weg zu dem niedlichsten Flughafen, den ich je gesehen hab zu Fuß bestreiten. Und die Landschaft war einfach nur erdig mit ein paar Sträuchern.
Ich war unglaublich nervös. Gottseidank kamen meine Koffer zum zweiten Mal vollständig an und ich konnte Richtung Ausgang gehen. (Nicht das der Weg weit gewesen wäre.) Das wirklich sinnvolle an einem argentinischen Flughafen ist, dass es noch einen Gepäckscanner gibt, in den man alles wieder einladen darf was man mit Mühe sich umgehängt, aufgestezt oder an die Hand genommen hat. Ich versteh nicht so wozu dieser Scanner gut sein soll, außer Menschen in tiefe Verzweiflungen zu stürzen. Okay, so schlimm war es auch nicht.=)
Am Flughafen nahm mich meine jetzige Familie in Empfang und meine zweite Gastfamilie war auch da. Ich wollte alle umarmen, sie wollten mich auf die Wange küssen. Es muss merkwürdig ausgesehen haben. Mein Gastbruder war so lieb und hat sich meiner Bleikoffer angenommen. Das vergess ich ihm nie. Wer meine Koffer schon mal angehoben hat, weiß wovon ich spreche.=)
Im Auto fuhren wir nach Trelew rein, ich kann es nicht beschreiben, es sieht einfach so anders aus. So viel zum Thema Argentinien sei europäisch. Ich stelle bald mal Fotos rein, doch vor lauter Aufregung habe ich heute noch kein einziges Mal den Auslöser meiner Kamera betätigt.Aber im Gegensatz zu Deutschland habe ich ja noch etwas Tag vor mir.=)
Weil in Argentinien nicht lange gefackelt wird, gings gleich zum Rotary-Club. Ich habe nichts verstanden und man muss sich wirklich dran gewöhnen zur Begrüßung auf die Wange geküsst zu werden. Ich hab ja noch elf Monate.=) Es wurde noch schnell ein Foto geschossen, dann wurde ich zurück ins Auto geschoben und in mein neues Heim gefahren. Ich hab jetzt auch einen Gasthund namens Lola. Sehr niedlich.=)
Ich saß natürlich erst einmal etwas steif auf der Couch, der Fernseher lief, gleichzeitig waren alle am PC. Das war sehr merkwürdig für mich. Aber mein liebster Gastbruder hat sein Zimmer für mich geräumt. Das fand ich total toll. Gottseidank muss er nicht draußen beim Hund schlafen (wie es meine erste Befürchtung war), sondern er hat ein neues reich im zweiten Geschoss. Das Haus ist an sich nicht direkt "klein", aber...anders.=)
Ich habe dann angefangen schon etwas auszupacken und in diesem Moment erwischte mich volle Sehnsucht nach zu Hause. Die Eindrcke waren so vielzählig und so anders, dass mir die Tränen in die Augen steigen wollten. Ich war schlichtweg etwas überfordert.
Dann bin ich mit meiner jüngsten Gastschwester Sofia "Soffi" und meiner Gastmutter zum Einkaufen gefahren. Und wieder habe ich nur ein Drittel von dem verstanden, was man von mir wollte. Deshalb hat jetzt meine gastmutter drei Frankfurter Würstchen gekauft, weil ich "Si" gesagt habe. Eigentlich meinte ich nur, dass ich Würstchen mag.=)
Es ist erstaunlich wie oft man an einem Tag "no entiendo" sagen kann.
Und wieder saß der Kloß im Hals, weil ich einfach nicht wusste wohin mit den ganzen Impressionen. Ein total bescheuertes Gefühl. Kurz nach dem wir wieder zu Hause waren, ging es auch schon wieder los. Diesmal fuhren wir in ein kleines restaurant, um dort mit meiner zweiten Gastfamilie zu Mittag zu essen. Am Anfang war ich den Tränen nahe, weil ich kein einziges Wort verstanden habe, eingeschüchtert auf meinem Stuhl saß und keine Ahnung hatte was ich bestellen sollte. Schließlich entschied ich mich für leckeres "Milanesa Neapolitana". Fleisch mit Schinken, Tomate und Mozzarella.
Wirklich klasse. Das Problem war, dass ich vor Aufregung gar keinen Hunger hatte.=) Aber ich habs trotzdem fast geschafft. Un irgendwann war wieder alles okay. Ich habe zwar weiterhin so gut wie nichts verstanden, aber ich habe zugehört und mein Bestes gegeben. Ich bin fröhlich nach Hause gefahren und habe auf spanisch meine Gastmutter nach einer Steckdose in meinem Zimmer gefragt, dafür bracuhte ich noch einen speziellen Adapter um meinen Adapter benutzen zu können, aber jetzt sitze ich mit Strom in meinem Zimmer und bin zufrieden mit mir.=)
Man gewöhnt sich an alles und schon das Stadtbild ist mir plötzlich vertrauter.
Heute Abend gibt es mein erstes "Asado", ich hoffe stark, dass das nicht draußen abgehalten wird. Denn bis auf die Temperatur ist alles toll.=)
Mein Gastbruder meiner zweiten Familie Fede hat mich gefragt, ob ich heute mit ihm in die Disko wolle, doch heute muss ich mal schlafen. Sonst immer.=)
Jetzt sitz ich hier in dicken Socken und ordne frierend meine Sommersachen in den Schrank ein...merkwürdig.xD

Muchos Saludos, von einer jetzt sehr gut gelaunten Theresa!=)

Freitag, 20. August 2010

Saludos a Argentina

Nicht erschrecken, ich sitze gerade in einem Hotel in Buenos Aires. Die Tatsache, das es Internet gibt hat uns alle aufgeweckt.=)

Bevor ich ins Detail gehe möchte ich noch dem letzten Post nachtragen, dass die Abschlussparty absolut genial war, die Musik war schön laut, die Stimmung super, danke an alle, die da waren!=)

Gestern, am Donnerstag bin ich mit meinen Eltern nach Frankfurt gefahren. Meine Gastschwester musste leider aufgrund von Magenbeschwerden zu Hause bleiben. Also waren wir nur zu dritt. Die erste Bewährungsprobe, meine Koffer alleine durch das Hotel zu ziehen war hart. Man unterschätzt 46 Kilo.=)
Dann hatten wir noch einen schönen Nachmittag bzw. Abend in Frankfurt mit einem köstlichen Abschiedsessen.
Heute morgen, am Freitag, den 20. August war relativ frühes Aufstehen angesagt. Die Koffer hatte ich schon am Vorabend abgeworfen, was alles am Freitag entspannter machte. Allerdings muss man auf dem Flughafen Hektik haben, also sind wir sehr schnell gegangen. Wraum weiß ich nicht genau, aber man will ja nicht zu spät kommen.=)
Und dann kam schon der Abschied. In einem Moment frühstückt man  noch zusammen, im anderen steht man vor der Security. Vor einem Weg, den ich von da an alleine bestreiten musste. Der Abschied war sehr herzlich, aber ich muss gestehen ich war eher aufgeregt endlich losrennen zu dürfen, als mich mit dem Gedanken zu befassen meine Eltern für ein Jahr nicht mehr zu sehen.
Nach der Security fand ich auch gleich meine Rotary Gruppe, sehr schön an den Blazern zu erkennen. Gelobt sei der Erfinder dieser Idee!=)
Der Bär steppte nun eher nicht, alle waren zu sehr mit dem Gedanken an Aufbruch beschäftigt. Im Flugzeug landete ich in einer Fenster-Dreier-Reihe, der perfekte Platz neben zwei wunderbaren Menschen Leander und Nora.
Da steppte dann der Bär. Am Ende liefen uns Tränen vom Lachen die Wangen herunter. Doch vierzehn Stunden sind sehr lang und ich war froh, dass so viele Filme angeboten wurden, ich so tolle Sitznachbarn hatte und ein Buch bei mir war. Außerdem war der Kritzelblock für die Reise sehr unterhaltsam, danke Anna, Franzi, Lisa.
Die Versorgung mit Essen und Getränken war gut, wir hatten reichlich von allem.=)
Irgendwann nähert sich dann das Flugzeug auf dem Flugbildschirm Buenos Aires. Und dann tauchen unzählige Lichter auf. Ein Anblick, der atemberaubend war. Hinzufügen muss ich noch, dass ich jetzt viele Fotos von Brasilien aus dem Flugzeugfenster habe, aber über Argentinien hing leider eine dichte Wolkendecke.
Am Flughafen angelangt ging es dann durch die Passkontrolle. ich frag mich wirklich warum der Mann ständig etwas in seinen PC eingetippt hat, meinen Pass durchgeblättert hat und jede einzelne Seite meiner Dokumentenmappe genaustens inspiziert hat. Und dann wieder getippt hat. Momente, in denen man um die Einreise fürchtet. Was kann ein Stempel für ein erlösendes Geräusch sein.
Die Koffer kamen sehr zügig und Gottseidank waren auch meine beiden Koffer mit dabei.
Als die Gruppe wieder beisammen war verließen wir die Ankunftshalle. Zwei unserer Gruppenitglieder wurden gleich von ihren Gastfamilien in Empfang genommen, sie bleiben mehr oder weniger direkt in Buenos Aires.
Und wir wurden von zwei lieben Argentiniern, die Deutsch sprachen in einen kleinen Bus verfrachtet und auf gings nach Buenos Aires. Die Eindrücke sind nicht zu beschreiben, es ist einfach anders. Und mir ist noch nicht klar dass ich jetzt in Argentinien bin, um hier zu leben.

Zu genaueren Details bin ich zu müde ich melode mich morgen nochmal, wenn ich in meiner neuen Heimat Trelew bin.
Alles Liebe aus Buenos Aires
Theresa

Mittwoch, 18. August 2010

So jetzt sind es nur noch zwei Tage und ich fliege vierzehn Stunden nonstop nach Buenos Aires.
Heute war ich zum letzten Mal in der Schule, denn morgen fahr ich nach Frankfurt, um von dort aus zu starten. Ich bin heute sehr sehr sehr aufgeregt. Es ist schon merkwürdig sich von allen zu verabschieden und im Moment ist mir noch nicht so richtig klar, dass ich sie ein ganzes Jahr lang nicht sehen werde.
Jetzt sind fast alle Sachen gepackt, nein eigentlich sind es alle, aber ich werde das Gefühl nicht los etwas vergessen zu haben. Würde mich bei mir nicht wundern.=)
Deshalb bleibe ich mal vorsichtshalber bei fast. Nicht das man mir vorwirft gelogen zu haben.=)
Ahhhh...ich kann es mir nicht vorstellen in zwei Tagen in einem Hotelzimmer in Buenos Aires einzuschlafen. (Ich hätte jetzt noch das Wort schäbig einfügen können, weil das etwas inetressanter klingt aber ich möchte mich nicht mit dem Gedanken quälen zwischen abblätternder Tapete und zersprungenen Badezimmerfliesen einzuschlafen.)

Übermorgen muss ich mich schon von meiner lieben ameikanischen Gastschwester verabschieden, ich fand es toll sie noch kennenzulernen und bin zuversichtlich, dass sie sich hier wohlfühlen wird. Dafür sorgen sowohl meine Eltern als auch meine Mitschüler.=)
(v.l.a.) Meaghan, Ich, meine Cousine und mein Bruder Johannes
Das waren also wir. Sind wir noch, aber nicht so in der Konstellation. ALso können wir natürlich wieder sein, aber.. Vergesst es.=)
Ich denke gerade zu kompliziert.

Mit welchen Problemen kann man den seine Leser noch erfreuen. Ah ja mit eigenen Problemen.xD
Und zwar habe ich mit meiner Mutter ganz brav die Koffer gepackt. Dann habe ich sie ebenso brav auf die Waage gestellt. Bis zu diesem Moment war meine Welt noch in Ordnung. Dann habe ich das Haus zusammengeflucht, weil beide Koffer über 25 Kilo gewogen haben. Leicht über der Maßgabe. Leicht.
Tja also habe ich alles was ich als unwichtig erachtet habe (Nein, ich habe nichts als unwichtig erachtet aber irgendwo muss man ja mal anfangen wenn man radikal durchgreifen will) mit einer endgültigen Geste auf den Fußboden geworfen. (Hört sich langweiliger an als es war.xD)
Die anderen Steine, die im Weg lagen lass ich mal aus.=)

Der nächste Blog kommt aus Argentinien. Auch eine merkwürdige Vorstelleung. Alle, die das lesen seien jetzt ganz liebt umarmt, die extra Grüße gehen heute an meinen Bruder!=)
Hau rein, mein Geiler.

Alles Liebe
Theresa

Donnerstag, 12. August 2010

Noch 8 Tage

In acht Tagen sitze ich im Flugzeug nach Trelew. Unglaublich, die Vorstellung.
Aber momentan freue ich mich wahnsinnig. Meine zweite Gastfamilie hat sich heute bei mir gemeldet und ich freu mich grad einfach unglaublich, ich muss mich zwingen nicht im Haus herumzutanzen und dabei sehr schief zu singen.
Ausnahmsweise.
Als ich erfahren habe, dass ich nach Argentinien komme habe ich zum Beispiel meinen armen Eltern die ganze Zeit das Wort E-Mail entgegen geschrien. Eher gequietscht. Nur mal als kleines Beispiel.

Momentan laufen die letzten Vorbereitungen für meine Abschiedsparty und ich hoffe, dass das mit der Anlage klappt sonst..grr...wird kemand merken, wie wütend ich werden kann!=)
Meine überstrapazierten Eltern tuen mir wirklich Leid, sie organisieren so viel für mich, ich finde das total super und weiß wie anstrengend das für sie sein muss.
Also sei ihnen an dieser Stelle ganz ganz herzlich gedankt.
Jetzt habe ich den Faden verloren. Genau, ich fange schon langsam an Sachen zusammenzusuchen und das ist gar nicht so leicht. Denn wenn ich so viel wie möglich zusammensuche, was ziehe ich dann an?=)
Da gibt es diese eine Geschichte von der Socke...aber nein, das gehört nicht hierher.
Wer so neugierig ist darf mich fragen.=)

Jetzt ist auch meine Austauschschülerin endlich da und ich freue mich wahnsinnig, dass sie hier ist. Allerdings ist gerade etwas krank. Wofür sie sich am laufenden Band entschuldigt.
Sie tut mir wirklich Leid, aber so etwas kannn eben passieren. Und sie soll so schnell wie möglich wieder gesund werden.
Und dann denke ich daran, dass mir so etwas natürlich auch passieren kann und ich nach den ersten zwei Tagen hustend im Bett liege. Es ist irgendwie merkwürdig an so etwas zu denken.
Aber ich habe ja eine unglaublich liebe Gastfamilie, die mich hoffentlich auch mit viel Hustentee versorgen wird.
Und ja, es gibt Hustentee. Und auf der Packung steht auch Hustentee. Nicht, dass ich solche Wörter erfinde. Ich wollte es nur mal erwähnen, falls sich jemand eben gedacht haben sollte: "Hustentee? Sagen das nicht kleine Kinder zu Tee, den sie bei Husten bekommen?"

Meine Gasteltern und mein Counselor schreiben mir fleißig spanische Mails, vor denen ich teilweise wie das berühmte Schwein sitze (Ich meinte das Schwein und das Uhrwerk, vielleicht ist es ja weniger berühmt als ich dachte xD), aber Gott sei Dank habe ich eine sehr liebe und fürsorgliche Spanuschlehrerin, die mir hilft wo sie kann.
Das mit der Schule ist ganz witzig, weil ich rein theoretisch kommen und gehen kann wie ich will, es ist echt lustig die Reaktionen seiner Mitschüler zu sehen.=)

In Trelew sind es momentan sommerliche 15 Grad, vielleicht bleibt es ja so bis ich komme. Das wäre wirklich sehr nett vom Wetter.

So Mo, ich bin für heute fertig, viele Grüße an meine Eltern und auch an Katja, die das vielleicht liest =)

Theresa

Montag, 2. August 2010

Ein Steak: nichts besser als das

So meine Schönen, dann lege ich mal los.
Ich habe jetzt einen Blog eingerichtet, von dem ich nicht weiß ob ich ihn regelmäßig aktualisieren kann, aber ich geh die Sache mal optimistisch an und versuche es.

Ich werde in 19 Tage meine Zelte in meiner Heimatstadt Magdeburg abbrechen und mich in den Flieger nach Buenos Aires schwingen. Von da aus geht es nach einer Übernachtung nach Trelew, einer Stadt mit 120.000 Einwohnern im Süden von Argentinien. 

 Knapp darüber (auf argentinisch: 5 Stunden Autofahrt entfernt) liegt die Halbinsel Valdés, auf der es zu meiner grenzenlosen Freude Pinguine (Mal sehen wie viele in einen Koffer passen =) ), Wale und Delphine gibt. Also letztere natürlich im Wasser und nicht auf der Insel, wahrscheinlich ist das klar, aber man kann ja immer wieder von den Wundern begeistert sein, die uns Mutter Natur beschert. Aber nein hier sind die Meeressäuger immer noch IM Wasser.
Okay. Schon mit wenigen Sätzen kann man einen Blog sinnlos versauen.
Weiter imText.
Ich habe seit zwei Wochen endlich mein Visum und bald sind auch alle Impfungen komplett.

Natürlich muss ich auch in absehbarer Zeit meine Koffer packen.
Wo ich grade dabei bin, möchte ich noch eben den Geniestreich der Airline nach Trelew erklären. Von der Lufthansa aus darf ich zwei Mal 23 Kilogramm mitnehmen. Man habe ich mich gefreut. Bis zu dem aber. ABER nach Trelew nur einmal 15 Kilo. Super. Echt toll. Gottseidank darf ich Übergepäck bezahlen und muss deshhalb nicht anderthalb Koffer in Buenos Aires zurücklassen.
Doch bevor ich packe, liegen für mich noch andere Dinge an. Mein geliebter Bruder startet Ende der Woche in den Senegal. Und einen Tag davor landet meine Austauschschülerin aus den USA.
Also ist jeder Tag vor meinem Abflug geplant.

Ach natürlich, in Trelew ist es gerade Winter, das bedeutet, dass es ständig um die null Grad ist.Also muss ich noch Schal und Handschuhe einstecken. Wenn es nach der Airlinine nach Trelew ginge, wahrscheinlich nur  Schal und Handschuhe. Die dürfen dafür dann aber auch aus Blei sein. 


Fürs erste verabschiede ich mich;
Muchos Saludos
Resi