Samstag, 4. Dezember 2010

Viaje del Sur- Puerto Madryn (10.-12.11.2010)

Jetzt folgt endlich die längst überfällige Schilderung meiner Reiseerlebnisse. Es ist nur so viel, dass man sich gar nicht traut anzufangen. Aber ich bin mutig. xD
Am Mittwoch, den 10. ging auch für mich die Reise in den Süden los. Alle anderen hatten schon einen Tag oder mehr vorher begonnen, um von ihren Städten aus nach Puerto Madryn zu kommen. Ich wurde von Carlito gefahren, schließlich sind es nur 60 Kilometer, was vor allem nach dem Ende dieser Reise in meiner Vorstellung gar nichts mehr ist.
Also erreichte ich gegen Mittag Madryn, Gottseidank war meine Stimme immerhin halbwegs zu mir zurückgekehrt, sodass ich wenn auch mit Joe-Cocker-Gedächtnisstimme, nicht ganz aufs Reden verzichten musste.
In Madryn waren wir in einer kleinen Appartmentanlage untergebracht, die direkt neben einem Restaurant lag, was natürlich sehr praktisch fürs Mittag-und Abendessen war. Fürs Frühstück auch, aber das Wort endet nicht mit "Essen" also ließ sich das gerade schlecht einbauen. =)
Gegen 13 Uhr waren dann auch die letzten Austauschschüler eingetroffen, sodass wir nun zum Mittagessen durften, wo wir zum ersten Mal alle in Augenschein nehmen konnten. Unsere Reise wurde von drei Rolling-Travel-Menschen geleitet- Alejandro, Florencia und Maria-Jose (kurz Majo)- und von drei Rotariern aus dem Norden Argentiniens begleitet. Alejandro eröffnete uns bei der Einführung wir wären ganze 78 Austauschschüler,25 aus meinem Distrikt Patagonien und der Rest ganz aus dem Norden. Später stellet sich heraus, dass von den 78 garantiert 40 Deutsche waren, weshalb ich natürlich jede Menge Deutsch gesprochen habe. Was einen ja auch mal glücklich macht. =)
Nach dem Mittagessen haben wir noch einen kleinen Rundgang durch Madryn gemacht, was zwar schön aber nicht sehr zeitfüllend ist, da sich der rundgangsfähige Teil auf einige Straßen beschränkt. xD



Am nächsten Tag ging es dann in der Frühe los nach Piramidés, um eine Walbesichtigung zu machen. Ich hatte das zwar alles schon einmal gesehen, war aber trotzdem von neuem völlig fasziniert von diesen Meeresgiganten. Diesmal waren wir über längeren Zeitraum an den Walen und konnten so aus nächster Nähe eine Mutter mit ihrem Kind beobachen.
Nach dem Mittagessen ging es dann weiter über die Peninsula Valdes, um an einen Besichtigunspunkt für Seeelefanten zu gelangen. Diese konnte man zwar nicht so nah sehen, aber es war eindeutig dicke Tiere faul am Strand lagen. Sie waren eben richtige Austauschschüler. :D
Am frühen Abend waren wir dann wieder zurück in Madryn, wo uns von einem freudestrahlenden Alejandro verkündet wurde es ginge morgens so früh los, dass wir liebe früh schlafen gehen sollten. =)
Am nächsten Morgen sind wir dann alle mit müden Äuglein in die Busse geklettert. Aufgrund der großen Teilnehmeranzahl gab es nämlich sowohl einen großen Reisebus, als auch einen Minibus, der von der Sitzkomfortabilität locker mit jedem deutschen Bus, allerdings schwieriger mit einem der argentinischen mitgehalten hätte. Ich war mit 21 anderen im Minibus, was mir nicht wirklich was ausgemacht hat, aber da war ich eine der einzigen. Das einzige, was wirklich schade war, war dass  Minibus und großer Bus in den meisten Orten in getrennten Hotels untergebracht waren.

Brut




"Oh guck mal der ist tot. Lass mal fotografieren."
Aber zurück zu unserem Reiseprogramm. Mit den Bussen sind wir dann nach Punta Tombo gefahren, die die größte Magellanpinguinkolonie des Kontinents beherbergt. Und unsere Vorstellung, die wir bisher ein ganzes Leben lang gehegt hatten (außer irgendjemand in der Gruppe hat sich vorher eingehend mit Pinguinen beschäftigt, aber ich spreche mal für die Mehrheit) Pinguine könnten nur mit Eis und Wasser leben verpufften von einem Augenblick auf den andern. Denn diese Pinguine hatten sich Höhlen in den Stein gegraben, lagen unter Sträuchern und wackelten zwischen Guanacos hin und her. Zwar war die Küste in der Nähe, aber die Tiere befanden sich gerade in der Brutzeit, was sie sich überhaupt nicht bewegen lässt. Es hatte was von einer Ostereiersuche, wenn man auf einen der typischen Steppensträucher guckte und aufeinmal einen schlafenden Pinguin darunter entdeckte. =)
Aber diese Tiere sind und bleiben einfach klasse. xD Allerdings konnte man zwischen den ganzen Brütenden auch ab und zu mal ein Skelett entdecken, dass dann von unserer Gruppe ganz in Touristenmanier mit: "Oh guck mal der ist tot. Komm, lass fotografieren", kommentiert wurde. xD
Und dann ging es weiter, immer weiter durch die schier endlose Steppe. Abends waren wir dann in Comodoro, wo wir zu Abend gegessen haben und dann ging es auch schon wieder in den Bus, durch die tiefe argentinische Nacht Richtung Calafate. 

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